… I can’t survive, I can’t stay alive
Without your love, no baby
Don’t leave me this way
I can’t exist, i will surely miss your tender kiss
So don’t leave me this way…“ – The Communards
Norbert! Nein! Ich befürchte das Schlimmste. Als ich heute um die Mittagszeit gut gelaunt und mit diversen Blümchen für die Kübel an den Stellplätzen beladen nach Hause zurückkehrte, fand ich das Futterhäuschen von der Katze zerlegt vor. Der Deckel lag in der Hecke und alles sah ziemlich zerfleddert aus.
Ich schleppte erstmal die Kübel, in denen sich die Oleander, die leider den Winter trotz Einpackens nicht überlebt hatten, einmal befanden, auf den Rasen und grub unter Auferbietung meiner verbliebenen Armmuskulatur das Wurzelwerk der schwächlichen Dinger aus. Anschließend wurden sie neu mit Blumenerde befüllt, an ihren Platz gezerrt und mit Stiefmütterchen, Gänseblümchen, Primeln und einer Muschelzypresse bepflanzt.
Die hatte ich mir von den vorher bei der Bundesbank in Euronen gewechselten DM-Münzen gegönnt. Die ganze Aktion nahm inklusive Gießen etwa eine Stunde in Anspruch. Als ich die Arbeiten beendet hatte, war eigentlich genau Norberts Fresszeit. Ich wartete… Und wartete… Und wartete… Vergeblich! Kein Norbert weit und breit. Ich kann nur hoffen, dass ihn meine Bepflanzungstätigkeiten ferngehalten haben. Daran, dass ihn vielleicht die Katze erwischt hat, möchte ich lieber nicht denken.
Es gibt so vieles, über das man seit vergangenem Wochenende lieber nicht nachdenken möchte, und doch starrt man momentan wie paralysiert darauf. Das Erdbeben, der folgende Tsunami und der nun offensichtlich unmittelbar bevorstehende Super-Gau im japanischen Kernkraftwerk Fukushima scheinen unbegreiflich. Allein die Bilder der Naturkatastrophe übersteigen im Prinzip alles Fassbare. Dass nun nach und nach sämtliche Reaktoren im AKW kurz vor der Kernschmelze stehen, lässt die verheerenden Verwüstungen durch Naturgewalt allerdings komplett in den Hintergrund rücken. Das Grauen, das von einer atomaren Katastrophe ausgeht, ist einfach um soviel größer.
Dass man jetzt – im Gegensatz zu Tschernobyl 1986 – nahezu in Echtzeit das Geschehen „miterleben“ kann, macht die Vorgänge wesentlich realer. Am Nachmittag wurde nun offensichtlich der Großteil der Arbeiter des AKWs evakuiert, da die Strahlenbelastung zu hoch wurde. Um 17 Uhr meldete die ARD, dass nur noch fünfzig Mitarbeiter vor Ort sind.
Die könnte man aber doch prima mit ein paar eilends eingeflogenen Befürwortern der Laufzeitverlängerung aufstocken. Der „energiepolitische Appell“ hat ja immerhin mittlerweile 16.268 namentlich genannte Befürworter. Bis die „verheizt“ sind, dürfte einiges an Kühlwasser per Hand in die Reaktoren gepumpt sein. Mit gutem Beispiel vorangehen könnten dabei übrigens die 40 Unterzeichner der im August letzten Jahres in allen großen Tageszeitungen geschalteten Anzeige (Liste der Unzeichner laut FAZ). Da können dann Josef Ackermann und Olli Bierhoff mal zeigen, was sie am Gartenschlauch so drauf haben. Und vierzig Manager in Deutschland weniger, die stattdessen ehrenamtlich für eine gute bzw. ihre Sache arbeiten, bringen der Atomlobby sicher eine Menge Zustimmung. Hopp, Olli! Ran an den Eimer!