Nachdem ich irgendwann feststellte, dass es sich bei „Tropica“ nicht um ein Schwimmbad, sondern um einen Gartenmarkt in Kriftel handelt, wollte ich da immer schon mal vorbeischauen. Heute war es dann soweit. Wider Erwarten wehrte sich der Bauherr gar nicht lange, als ich diesen Vorschlag machte.
Wir schlossen uns kurz nach unserer Ankunft einer Führung an und sahen uns erstmal ausgiebig um. Es gab reichlich Gelegenheit, Fotos von den wirklich traumhaften Pflanzen zu machen. Unmengen verschiedener Orchideen, Anthurien, Gerbera und Bromelien kamen mir vors Makro. Der Bauherr bewies dabei größte Geduld.
Erst als ich unauffällig Richtung Deko-Abteilung schlenderte, wurde er etwas unruhig. Nun gut. Um ihm zu beweisen, dass ich auch großzügig sein kann, sagte ich auf dem Heimweg zu ihm „Eigentlich könnten wir ja noch flott bei IKEA anhalten…“, nahm dann jedoch selbst von diesem Gedanken Abstand. Ich wollte schließlich selbst nicht hin.
Einen Teil des Nachmittags verbrachte ich dann damit, dieses Dessert nach einem Rezept von Kolja Kleeberg zu testen. Der Test ging dann allerdings voll in die Hose. Dass ich ein unbekanntes Rezept ausprobiere, das dann am Ende nicht so lecker ist, wie ich gehofft hatte, kam ja schon vor. Dass ich allerdings in technischer Hinsicht Schiffbruch erleide, kommt eher selten vor. Und der Anblick dieser Toffee-Crème war nicht viel erfreulicher als der eines gekenterten Giftstofftankers an der Loreley.
Das war gar nicht gut für mein Selbstwertgefühl. Wenn die für morgen geplante Fourme d’Ambert Käsetarte mit Birne, die ich angesichts der Tatsache, dass ich auf die Schnelle keinen Fourme d’Ambert hatte auftreiben können, mit einem anderen Blauschimmelkäse herstellen werde, ähnlich katastrophal endet, gibt es hier nur noch Nachtisch aus der Tüte. Vielleicht sollte ich vorsichtshalber gleich noch einen kleinen Probelauf starten.