Wäääh… Ich weiß schon, warum ich ihn seit je her hasse. Der heutige hatte mich bereits mittags davon überzeugt, dass ich von dieser Meinung auch nicht abfallen sollte. Dreckstag, hassenswerter!
So viel Stress, Nerverei und Chaos auf sechseinhalb Bürostunden komprimiert ist wahrscheinlich gar nicht erlaubt. Und dabei waren heute ausnahmsweise die Kolleginnen völlig unschuldig. Im Gegenteil: Sie waren das einzig Erträgliche. Und eigentlich ahnt Jeder, was das bedeutet.
Die Kunden, die Umstände und die Erfindung der eMail haben den Tag letztlich zum Danteschen Inferno mutieren lassen. Die Globalisierung nicht zu vergessen, die Autokäufe in den USA, ebay-Auktionen mit Verkäufern in Fronkreisch und das gnadenlose Ausnutzen bester menschlicher Eigenschaften wie z.B. Mitgefühl übers Internet scheinbar einfach und erstrebenswert gemacht hat. Drecksglobalisierung! Drecksfremdsprachen! Drecksfreitag!
Irgendwann war ich tatsächlich an einem Punkt angelangt, an dem ich das Büro ohne schlechtes Gewissen verlassen konnte. Aber zügig. Raus da! Flott! Bevor das Telefon klingelt. Und bloß nicht irgendwo versehentlich noch F5 drücken. Es gelang. Ich war draußen. Die Heimfahrt verlief dann auch unspektakulär und ereignislos. Und das war dann auch schon deutlich besser als erwartet. Optimal eigentlich – für einen Freitag, den 13.!
Um mein gerade zaghaft aufkeimendes Wohlbefinden nicht unnötigen Risiken auszusetzen, erklärte ich die Stunden bis Mitternacht rigoros zu „Maaaaal gaaaaaanz laaangsam!“-Stunden. Gartenfotos (Was wohl? Zierlauch, verblüht, und Zierlauch, voll aufgeblüht…), ein schönes, fettes Bad, die Küchenschlacht vom Sofa aus. Geht doch!
Selbst kochen? Ein Blick in den Kühlschrank verriet: Sehr, sehr viele Reste der vergangenen Woche starrten mich ob schmählicher Vernachlässigung vorwurfsvoll an. Das sollte locker für drei Gänge reichen. Dieser Tag schrie schließlich praktisch nach drei Gängen. Und die sollte er auch bekommen. Ruccola mit gefüllten Champignons und Fourme d’Ambert-Croutons (Restevenichtung, Teil 1!), Omelette mit grünem Spargel und geräucherter Wisperforelle (Restevernichtung, Teil 2!) – und dann waren da noch vier Crème brûlées im Kühlschrank, die „weg“ mussten. Mussten! Besser, praktischer und mit weniger schlechtem Gewissen geht es kaum. „All’s well that end well.“ Bis auf einen Freitag, den 13. – dem verzeihe ich so schnell nicht.
In deinem Furor hast du ganz übersehen, dass das kein normaler Freitag der 13. war, sondern Auftakt zur „Stunde der Gartenvögel“.
https://www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundedergartenvoegel/
Also schön fleissig sein am Wochenende. Dann darfst du dich abends auch mit drei Stunden schlechtester Musik belohnen.
ich habe es zwar nicht im blog erwähnt, aber neben der esc-scorecard habe ich auch bereits die nabu-zählhilfe am start. was für ein ungemein aufregendes wochenende 😀