… haben wir das Federvieh auf seine Bestimmung vorbereitet. Niedertemperaturgaren heißt das Zauberwort. Aber das war ja noch der – zumindest für uns – am wenigsten anstrengende Teil der Vorbereitungen des Weihnachtsmenues. Das erledigt der Backofen alleine. Acht Stunden lang.
Weiterhin aufregend: das Aufschneiden der ersten schwarzen Nüsse. Aber das war erst gans… ääähh… ganz zuletzt dran. Beginnen wir einfach mal von vorne – nämlich mit dem Eintreffen der Gäste. Der Tisch war gedeckt, der Bauherr wischte gerade nochmal durchs Esszimmer, um die letzten Spuren meines hektischen Gewusels zu beseitigen, als es – zehn Minuten früher als geplant – klingelte. Putzlappen aus, Gläser in die Hand!
Es ging los mit einem Gläschen Sekt und einem Amuse gueule in Form von drei verschiedenen, gefüllten Blätterteigsternen mit Sardellen-, Lachs- und schwarzer Olivencrème. Es folgte als erste Vorspeise ein Rucolasalat mit Balsamicoreduktion, Schinkenwürfeln und Wachtelei in der Parmesanhippe. Dazu ein sehr leckeres, kleines Bresaolasäckchen mit Parmesan-Ruccola-Pinienkernfüllung.
Weiter ging es mit einem weißen Tomatensüppchen – das ich allerdings trotz mehrfachen Abgießens durch Passiertuch und am Ende sogar Küchenkrepp – nur schmuddelig weiß hinbekommen hatte. Allerdings war es geschmacklich zufriedenstellend. Ich werde es wohl bei Gelegenheit nochmal versuchen und hoffentlich feststellen, wo der Fehler lag.
Es folgte als dritte und letzte Vorspeise ein Lachstatar à la Franz Keller mit Wasabijoghurt und kleinen, noch warmen Brötchen. Ich habe es mit winzigen Schalotten-, Fenchel- und Staudenselleriewürfelchen und Limettensaft, Olivenoel und etwas Chili angemacht. Mmmhhh…
Zeit für den Hauptgang: die Gans! Vor ein paar Tagen war sie noch mit ihren Geschwistern und Freunden nichtsahnend über eine nahegelegene Wiese geschnattert und hatte sich ihres Gänselebens erfreut. Am ersten Weihnachtstag landete sie bereits kurz nach sechs Uhr nackt, kopflos und mit einer Orangen-Apfel-Beifuß-Füllung vollgestopft in unserem Ofen. Acht Stunden später schnitten wir recht unprofessionell mit Geflügelschere und Messer an ihr herum und legten ihre Einzelteile auf die Teller.
Dort blieben sie allerdings nicht lange allein. Ein acht Stunden lang eingekochtes Sößchen, Serviettenknödel und das erste selbstgemachte Rotkraut meines Lebens gesellten sich zu ihr. Ein Blick auf den Gänseteller? Das Rotkraut hatte ich mit karamelisierten Apfelstückchen und Wildpreiselbeeren angemacht. Und – oh Wunder! – es schmeckte sogar mir.
Auf die Gans folgte der süße Teil des Menues. Dieser wurde eröffnet von einem Vanillekipferlparfait mit heißen Rumtopffrüchten, gefolgt von einer Dreifach-Kombination aus der letzthin von Kolja Kleeberg bei Lanz hergestellten Ziegenfrischkäsemousse mit einem kleinen Gâteau au chocolat und Weinbergspfirsichchutney.
Statt des Käsebretts bildete eine Roquefort-Birnen-Tarte mit schwarzen Nüssen den Abschluss. Aber da ging dann auch nichts mehr. Abgesehen von Max, der etwas später mit Toastbrot die Soßenreste aufsaugte und sich einverleibte, machten wir alle schlapp. Am Ende hat sich die Arbeit gelohnt. Es ist ja nicht jeden Tag Weihnachten.
nenene, was war das wieder sensationell lecker!!!
Nochmals ein grosses Kompliment an die Küche und vielen, vielen Dank für den schönen und vor allem leckeren 1. Weihnachtstag!
die küche dankt *knicks* 😀