Auf dem gut zehnminütigen Weg vom Auto zum Schreibtisch starben mir heute morgen fast die Finger ab. Blöderweise konnte ich die Hände nicht in die Taschen stecken, weil ich auf der einen Seite meine Handtasche und auf der anderen einen sauschweren Beutel mit Münzgeld herumschleppte.
Dafür habe ich mir dann wohl den ‚brutalstmöglichen‘ Tag ausgesucht, wie unser ehemaliger Ministerpräsident sagen würde.
Nach einiger Anlaufzeit war ich dann wieder so weit, eine Tastatur zu bedienen. Es blieben also vorerst keine irreversiblen Schäden zurück.
Unseren Mittagspausenmarsch – wir haben uns nach dem Umzug Bewegung für diese halbe Stunde verordnet – zogen wir trotzdem tapfer durch. Ich denke, ich habe der Kollegin damit jetzt auch langsam alle in 15 Minuten erreichbaren Punkte der Innenstadt vorgeführt. Mein Plan ist, an einem Mittag den Rhein zu erreichen und dann wieder pünktlich im Büro auszutauchen. Sollte eigentlich bei strammen Marschieren passen.
Sobald es etwas wärmer wird, werde ich die Kamera mitschleppen. Zu oft habe ich mich jetzt schon geärgert, weil mir das ein oder andere geniale Motiv entgangen ist. Apropos „Motiv“: Möglicherweise kann ich den Mainzer Rosenmontagszug in diesem Jahr von einem perfekten Fenster im ersten Stock aus fotografieren. Direkt an der Zugstrecke. Zur Zeit wird noch beraten, ob man die Büros für interessierte Kollegen freigibt. Lustig, dass ich gleich Interesse angemeldet habe. Die drei Jahre fast völliger Fassenachts-Abstinenz scheinen mir nicht gut bekommen zu sein. Irgendwie.
Besser, ich kümmere mich jetzt mal ums Essen, bevor die Stromausfallszenarien der Atomindustrie noch Realität werden. Aber wir sind ja durch unsere Kaffeemaschine an einiges gewöhnt. So ein kleiner Blackout macht uns keine Angst. Torten übrigens auch nicht. Vor allem nicht Schwarzwälder Kirsch. Her damit!