So. Da war es nun: unser letztes französisches Frühstück. Nicht, dass da schon irgendwer wieder wirklich Hunger gehabt hätte… Wir packten anschließend die Koffer, zerlegten das Rad auf dem Parkplatz, stopften alles in unseren Berlingo und machten uns auf den Rückweg nach Toulouse, wo gegen Abend unser Flieger gehen sollte.
Ein letzter Zwischenstopp war noch eingeplant. Wir wollten uns noch die „Grottes de Bétharram“ anschauen. Diese durchquerten wir – teils zu Fuß, teils per Boot, teils mit einer kleinen Bahn – unter der Führung eines sehr lustigen Führers, der uns extrem an Jean-Paul Belmondo erinnerte. Wenn wir es nicht besser gewusst hätten, wären wir überzeugt gewesen, dass es Jean-Paul Belmondo sein musste.
Irgendwann unterwegs erlaubte er uns sogar, ein paar Fotos zu machen, obwohl dies am Eingang strengstens verboten und mit Verweis aus der Grotte bedroht worden war. Das war kurz nachdem er uns „O sole mio“-schmetternd mit dem Boot durch die Grotte „gerudert“ hatte.
Obwohl ich Zweifel hatte, ob der Grottenausflug wirklich etwas für mich wäre, hatte ich keine Sekunde Angst. Und das, wo ich beim letzten Grottenversuch im Allgäu nach halbstündiger Wartezeit direkt vor dem Eingang panikartig die Flucht ergriffen hatte.
Selbst als es zwischendurch einmal ziemlich eng wurde, war immer noch genug Platz nach oben, um nicht in Panik zu geraten. Gut… Man war natürlich auch durch Belmondo abgelenkt…
Der Rest des Tages bestand dann aus der Weiterfahrt nach Toulouse und dem Abschied von „unserem“ Berlingo. Das verlief dann auch alles recht problemlos, bis es ans Einchecken ging.
Dank des Radsperrguts wurden unsere Boardingpässe am ersten Schalter erst einmal einbehalten und wir wurden mit dem Radkoffer zum Bezahlen an einen zweiten Schalter geschickt. Nach schier endloser Wartezeit und der Lösung von EDV-Problemen durfte der Bauherr dann endlich zahlen, wir bekamen unsere Karten zurück und marschierten zur Personenkontrolle.
Nachdem beim Hinflug erstaunlicherweise nichts gepiepst hatte, und ich sogar nicht mal die Wanderstiefel ausziehen musste, passierte diesmal das Gegenteil. Am Ende wurde ich schuhlos durchsucht und anschließend von einer netten Dame, die meinen Fotorucksack in Gewahrsam hatte, gefragt, ob sich darin irgendwelche metallischen Gegenstände befänden.
Ich antwortete mit „Nein!“ und war mir auch keiner Schuld bewusst, als sie den Rucksack zu entpacken begann. Mit spitzen Fingern wurden verschiedene Objektive, Hugo und schließlich unser Korkenzieher ans Tageslicht befördert. Der Korkenzieher! Verdammt! Wie hatte ich den vergessen können?! Erstaunlicherweise packte sie ihn zurück in den Rucksack und ich durfte ihn behalten! Und dabei hatte sie die Nagelschere, die ich später in einem Seitenfach fand, nicht mal entdeckt.
Als letztes Highlight stieß ich schließlich noch auf die Damentoilette mit dem Fotoprint, die mich völlig begeisterte. Aber dann kamen nur noch der Rückflug, eine Vollbremsung auf der Frankfurter Landebahn, die Heimreise per Bus, Zug und Auto. Und dann waren wir kurz vor Mitternacht endlich wieder zu Hause. Und der Garten sah nach Max‘ Bewässerung – zumindest soweit sich das in der Dunkelheit beurteilen ließ – erstaunlich gut für 19 komplett regenfreie Tage aus. Tout est bien qui finit bien!