Ja. So sieht es aus. Bis auf weiteres sind abends sämtliche fiesen Sättigungsbeilagen gestrichen. Keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln. Vorbei die Zeiten mit Baguettescheiben am Tellerrand oder netten, kleinen Spinatklößchen in der Soße.
Goodbye, Serviettenknödel! Au revoir, Kartoffelpürree! Arrivederci, Bandnudeln! Es war schön mit euch, aber ihr seid böse. Und tschüß, Polenta, Gratins und Ravioli! Es wird hoffentlich kein Abschied für immer sein.
Wenn man sich allerdings erstmal an den Gedanken gewöhnt hat, tut es auch gar nicht mehr so weh. Weichet, ihr Verlockungen des Hüftgoldsatans, weichet!
Die kluge Hausfrau sollte es ja wohl auch schaffen, die Familie – in meinem Fall: die zweiköpfige Restfamilie – satt zu bekommen, ohne sie mit nutzlosen Dickmachern auf „Ich bin zwei Oeltanks“-Niveau zu mästen. Gottlob ist Max ausgezogen. Für den würde es jetzt wirklich hart. Gemüse als einzige „Beilage“ ist nämlich so gar nicht sein Fall.
Heute würde er wahrscheinlich mit einer einsamen, trockenen Hackbratenscheibe auf seinem Teller vorlieb nehmen müssen. Notfalls mit noch einer. Und noch einer. Und dann würde er Brot suchen. Oder Brötchen. Jedenfalls würde er keinesfalls das herrliche Gemüse anrühren, das es dazu geben wird.
Wenn es flott gehen muss – und heute musste es flott gehen -, kann man mit einer Zucchini, ein paar Tomaten, einer Paprika und was sich sonst noch so gelangweilt-mediterran im Gemüsefach räkelt (etwa dicke, fette Auberginen?) eine schnelle und unkomplizierte und trotzdem leckere Beilage zum Fleischbestandteil des Essens herstellen. Ich fasse mal kurz zusammen:
Zutaten
- Olivenoel
- 1 mittlere Zwiebel
- 1 kleiner Zucchino
- 1 Paprika
- 4 - 6 Tomaten - je nach Größe
- 100 ml Rinderfond
- Salz, Pfeffer
- 1 Zweig Thymian und Majoran, jeweils und die Blättchen abgezupft
- 1 Schuss Balsamicoreduktion
- 200 g Feta
Anleitung
- Zwiebel in halbe Ringe, Zucchino und Paprika in Würfel schneiden, Tomaten vierteln oder achteln (je nach Größe).Olivenoel erhitzen (nicht zu stark!) und erst Zwiebeln, dann Zucchiniwürfel, Paprikastücke und schließlich Tomaten zugeben und kurz anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen, Kräuter zugeben.
- Mit dem Fond ablöschen, etwas Balsamicoreduktion zugeben und kurz einkochen lassen. Das Gemüse sollte noch Biss haben.
- Mit einer Schaumkelle aus der Soße nehmen und mit ein wenig Flüssigkeit in eine Auflaufform geben. Schafskäse darüber bröckeln und kurz im Ofen gratinieren.
Bis auf die Parika stammte diesmal alles aus unserem eigenen Garten. Da verbrennt der Gedanke an die geleistete Gartenarbeit gleich nochmal einige Kalorien. Die Hoffnung stirbt zuletzt.