Mein freier Nachmittag fiel heute exakt auf einen wirklich traumhaften Herbsttag. Allein die Fahrt vom Büro nach Hause war ein Genuss. Die bunten Farben der Bäume, die Sonne… Das war toll!
Der Plan, mich mit einem Buch auf der Terrasse niederzulassen, scheiterte zwar an den doch recht niedrigen Temperaturen, aber der Platz auf dem sonnenbeschienenen Sofa entschädigte für vieles. Ein echter Glückstreffer – dieser freie Nachmittag!
Und während ich auf Janett wartete, passierte das Unglaubliche: Ein Vogel tauchte an meiner Futterstelle auf. Nicht irgendein Vogel. Nein! Eine Elster! Der Bauherr hatte bereits gestern erwähnt, sie gesichtet zu haben, aber ich hielt das für einen Scherz. Bis ich sie heute sah.
Und sie ist riesig. Ich fühlte mich wie ein Kind, dass ein Stück Brot in einen Teich wirft, um Goldfische zu füttern, und das dann einem Hai gegenüber steht. Sie war offensichtlich völlig versessen auf mein „Vogel-Buffet“. Als ich losstürzte, um die Kamera zu holen, verschwand sie natürlich schlagartig und ließ sich auch nicht wieder blicken.
Als kurz darauf Janett auftauchte und sich köstlich über das auf dem Couchtisch ausgebreitete Fotoequipment inklusive riesigem Teleobjektiv amüsierte, war die Elster für eine Weile vergessen. Schön war’s mal wieder! Und beim nächsten Mal wird definitiv ein Gästebett bereitstehen, damit wir uns nicht wieder so früh verabschieden müssen! Versprochen!
Als der Bauherr nach Hause kam, klärte er mich darüber auf, wie ungünstig das Erscheinen der Elster für meine hochtrabenden Futterstellenpläne ist. Er riet dazu, sie schleunigst wieder loszuwerden. Egal wie. Menno! Endlich interessiert sich mal ein Vogel für mein Futterangebot, da wird er mir madig gemacht! Ich fühle eine tiefe, innere Zerrissenheit.
Immerhin grub der Bauherr noch ein Loch für den Strauch ohne Topf, sodass er in meine „Hecke“ integriert werden konnte. Der Strauch – nicht der Bauherr!
So weit, so gut! Bis dahin war das echt ein schöner Tag. Doch dann stieß ich auf des Angies Rede vor dem US Kongress. Prima. Jetzt habe ich einen deutlich überhöhten Blutdruck. In die Details gehe ich lieber nicht. Nur soviel: Liebes, amerikanisches Volk! Bitte glaubt nicht, dass diese Frau irgendwie zurechnungsfähig ist. Sie meint das nicht ernst! Lothar Matthäus hat ihre Rede geschrieben. „I promise you that“ hat sie (bzw. ihn) verraten. Oder Helmut Kohl. Mit Lothar Matthäus zusammen…