Hausbesetzer-Szenen

Nachdem sich monatelang kein einziger Vogel für meine Futterstelle oder die Nistkästen interessiert hat, war heute vergleichsweise die Hölle los. Bereits am frühen Morgen erschien ein Kohlmeisen-Pärchen zur Besichtigung. Das wurde jedoch kurz darauf von einem Blaumeisen-Pärchen in die Flucht geschlagen. Die Blaumeisen schienen überaus interssiert zu sein.

Bis zu dem Augenblick, an dem ein offensichtlich homosexuelles Spatzenpärchen auftauchte. Die Herren besichtigten gleich beide Kästen und veranstalteten ein derartiges Theater, dass die Meisen allesamt den Abflug machten. Zwei schwule Spatzen in einem Nist(!)kasten – das kann nur in einem Drama aus gegenseitigen Vorwürfen und Selbsthass enden! Das kann einfach nicht gutgehen…

Was auch heute nicht „gutging“ bzw. eigentlich so gar nicht ging, ar das Wetter. Im Stundentakt gab es Schneestürme. Zwischendurch kam zwar gelegentlich die Sonne heraus, aber im Tagesendergebnis waren das nur kurze Augenblicke, die einem zeigen sollte, wie es hätte sein können. Zum Beispiel in diesem Moment, als die bösen Wolken gen Frankfurt zogen.

Am späten Nachmittag beschloss der Bauherr, dass wir uns wenigstens noch ein wenig bewegen sollten. Ein Läufchen zum Wald und ein Stück auf dem Rebellen… ääähh… Libellenweg waren das Ergebnis. Das brachte uns jeweils zwei WP-Punkte ein. Besser als gar nichts. Und es schneite nicht mal, während wir unterwegs waren.

Angesichts des an diesem Wochenende geplanten Sommerurlaubs sollte ich mich wohl besser jeden Tag bis dahin bewegen. Die Strecken, die der Bauherr für uns ausgesucht hat, scheinen kein Spaß zu werden. Und die Kameraausrüstung muss ja auch noch mitgeschleppt werden. Mein Winterpokal dauert also diesmal bis Juli. Wahrscheinlich ziehen bei unserer Abfahrt gerade die Spatzen ihre erste Brut auf. Wie auch immer…

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