„Homegrown’s all right with me.
Homegrown is the way it should be.
Homegrown is a good thing.
Plant that bell and let it ring…“
Da für die kommende Woche nun anscheinend tatsächlich mit Frost zu rechnen ist, war heute zwingend ein Garteneinsatz erforderlich. Am Ende war alles ausgegraben bis auf den Rosenkohl, dem wir aus Verdaulichkeitsgründen eine Frostnacht zugestehen, und dem sprießenden Feldsalat, der das auch abkönnen sollte.
Wirsing, Weißkohl und Spinat wurden abgeerntet. Der Bauherr spatete anschließend einmal das gesamte Gelände bis auf die Rosenkohl-Insel um. Die Spinatausbaute (immerhin die dritte insgesamt) war nochmal recht ordentlich. Blanchiert und eingefroren – der Winter kann kommen!
Der Kohl war dann allerdings eine echte Enttäuschung. Erstens waren wir damals mit dem Setzen ziemlich spät dran gewesen, und zweitens hatten wir zwischenzeitlich einfach zuviel Geduld mit Raupen und Schnecken an den Tag gelegt. Und die waren offensichtlich uns gegenüber wesentlich weniger generös gewesen. Am Ende blieben uns ein mittelmäßiger Weißkohl, zwei halbwegs erträgliche Wirsing und ein Beutel Kaninchenfutter. Der Rest wanderte mit Todesverachtung auf den Kompost. Im kommenden Jahr muss da etwas geändert werden.
Dass die Beute äußerst karg war, ändert jedoch nichts daran, dass sich daraus etwas Leckeres zubereiten lässt. Der Weißkohl wanderte in Streifen geschnitten mit Hackfleisch, Tomatenmark, Zwiebeln, Riesling, Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer und Kümmel in den Schmortopf. Kurz vor dem Servieren kam etwas Sahne hinzu. Anstatt des anfangs angedachten Kartoffelpürees entschied ich mich kurzerhand für ein paar kleine, frisch aufgebackene Brötchen. Das genügte vollkommen. Voilá!
Der Wirsing wurde zu einem Vorspeisen-Süppchen verarbeitet.
Zutaten
- 200 g Wirsing
- 1 Zwiebel
- Oel
- 200 ml Gemüsebrühe
- 100 ml trockener Weißwein
- 100 ml Crème fraîche
- Salz, Pfeffer, Muskat
- etwas in Streifen geschnittener Räucherlachs
- 100 ml Sahne
Anleitung
- Wirsing vierteln, in Streifen schneiden und waschen. Zwiebeln würfeln. Wirsing und Zwiebeln in Oel andünsten. Mit Wein und Brühe ablöschen und ca. 20 min einkochen lassen. Alles pürrieren, Crème fraîche unterrühren und abschmecken. Mit dem Räucherlachs (in Streifen oder Würfeln) anrichten und mit etwas Grünem – Kräuter oder eventuell etwas zurückgelassenem, blanchiertem Wirsing – garnieren. Fertisch!
Die Menge reichte perfekt für zwei Personen. Das einzig Frustrierende daran war, dass es sich um die gesamte Wirsingausbeute dieses Jahres handelte. Wir haben das Süppchen am Ende aber genau deshalb umso mehr genossen. Den Nachtisch ließen wir aus, weil uns der eher rustikale Hauptgang den Rest gegeben hatte, obwohl ich bereits mit etwas Apfeligem in den Startlöchern stand. Da ging nichts mehr. Dann halt morgen.
„The sun comes up in the morning,
Shines that light around.
One day, without no warning,
Things start jumping up from the ground.“ – Neil Young
Da sind jetzt aber endgültig Punkte für garden digging fällig. 😀
der revolutionsführer ist etwas zögerlich beim eintragen derselben. kommt noch 😀