„Horen Sie Auf fur andere zu arbeiten“

So lautete der Betreff einer Mail, die in meinem Spamordner landete. Süß! Und wenn ich ‚Aufhore fur andere zu arbeiten‘?! Soll ich dann etwa ins Analphabetenbusiness einsteigen?! Oder wie?!

„Hallo,
Sie haben genug von all den nutzlosen
E-Mails in Ihrem Posteingang?
loschen sie diese nachricht nicht
es konnte das angebot ihres lebens sein…“

Davon bin ich allerdings sofort überzeugt. Her mit den Einzelheiten! Was muss ich tun? Ah. Einen Link anklicken… Mmmmhhh…

„… – Wir verkaufen nichts
– Wir stellen Ihnen nichts in Rechnung
– Es nimmt nicht mehr als 10 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch…“

Und wo ist da jetzt nochmal das ‚angebot meines lebens‘? Ich finde, zehn Minuten meiner Lebenszeit zu beanspruchen, um mir bei dieser Gelegenheit einen fiesen Virus oder etwas anderes Ekelhaftes herunterzuladen, ist schon ein unverschämt günstiges Angebot – das man allerdings dringend ablehnen bzw. ignorieren sollte.

„… Sie bekommen von uns ein kostenloses System, das Sie nirgendwo sonst finden.
Wir bitten Sie lediglich darum, auch anderen von diesem großartigen System zu erzählen,um die Welt gerechter zu machen…“

Sicher, sicher… Die Welt gerechter machen… Da bin ich doch gerne dabei. Aber nicht auf diese Art. Wirklich nicht. Und ich verkaufe auch keine Autos (wahlweise: Ferienwohnungen, Rennpferde, Ziervögel…) übers Internet, reagiere auf sensationell günstige Angebote, nehme gefälschte und viel zu hoch ausgestellte Schecks, die auf britische Banken bezogen sind, an, und zahle anschließend die Differenz sofort per Western Union an einen mir völlig Unbekannten nach Nigeria.

Und ich kaufe auch nichts in Spanien bei dubiosen Verkäufern, die mir Links zu nicht existenten Speditionen schicken, und denen ich vierstellige Beträge überweisen soll. Das sind keine Schnäppchen! Und wenn ich mir einen neuen Job suche, dann antworte ich im übrigen auch nicht auf Mails – diesmal vom vergangenen Mittwoch -, die etwa so lauten:

„… sind Sie  auf der Suche nach einer
interessanten Aufgabe?-  egal ob Haupt oder Nebenberuflich?
Wir können Ihnen eine Stelle in unseren Internet Service anbieten.
Die Arbeitszeit ist individuell wählbar. Die Arbeitsstelle ist auch für Rentner und Hausfrauen bestens geeignet.
Richten Sie uns bitte Ihre Bewerbungsschreiben  an unsere Abteilung per E-Mail.  Wir werden Ihnen so schnell wie möglich ein unverbindliches Arbeitsangebot machen und weitere Informationen senden.
Wir würden uns freuen Sie schon bald in unserem Team zu begrüßen…“

Nein. Mich reizt eine Stelle ‚in euren Internet Service‘ nicht. Und ich möchte euch auch nicht dabei helfen, die Millionenerbschaft eines gerade verstorbenen Schweizers aus Südafrika an der Steuer vorbei nach Deutschland zu schaffen. Ich habe nämlich keine Lust, mich in niederländischen Coffee-Shops mit angeblichen Notaren zu treffen, denen ich bei dieser Gelegenheit fünfstellige Euro-Beträge in bar überreiche.

Und noch etwas: Ich würde nie-nie-niemals auch nur einen Cent nach Tanzania überweisen. Auch nicht, wenn ich dort ein eigenes Konto hätte. Das aber nur mal so am Rande…

Bei Internetkäufen gilt generell: Passt der Empfängername nicht zum Land, in das die Zahlung gehen soll? Keinesfalls überweisen! Ernsthaft. Vor allem bei Beträgen zwischen 1.000,- und 5.000,- Euro (sehr beliebt sind zur Zeit um die 3.000,- Euro…). Wichtig: Auslandsschnäppchen sind meist keine Schnäppchen, sonden hochgradig unseriös. Finger weg beim geringsten Zweifel! Unbedingt afs Bauchgefühl vertrauen!

Diese Internetbetrugsmaschen gehen mir nämlich langsam aber sicher wirklich auf die Nerven. Jeder, der irgendwann in eine Situation gerät, in der er überlegt, sein meist sauer verdientes Geld gutgläubig völlig Fremden zu übereignen, sollte sich unbedingt vorher fragen, ob er dabei vielleicht doch ein ungutes Gefühl hat. Und falls das so ist, sollte er es lassen. Und zwar sofort und unbedingt!

Das war jetzt mal etwas, das ich dringend loswerden wollte. Bin ich ja nun losgeworden. Feierabend!

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