… I never promised you a rose garden
Along with the sunshine
there’s gotta be a little rain sometime…“
Lustiger Tag irgendwie. Ständig wurde etwas gesucht. Schwester Ignorantia sucht immer noch nach ihrer Muttersprache, die Lieblingskollegin sucht derweil nach einem Bolzenschussgerät, und ich suche verzweifelt nach dem letzten Rest Selbstachtung, der mich eventuell dazu bringen könnte, einen neuen Job zu suchen. Ja, es war schlimm heute. Aber das Schlimme war nicht vorbei, als Feierabend war. „Das Schlimme“ ist eigentlich nie vorbei.
Im Anschluss an diesen wahrhaft erschütternden Arbeitstag fuhr ich zu meiner FIAT-Stammwerkstatt, um die erneut aufgetretene Einäugigkeit des Puntili beseitigen und gleichzeitig die Sicherung des Lüftungsgebläses wechseln zu lassen, die sich ungefähr zum tausendsten Mal verabschiedet hatte, seit ich dieses Auto besitze. Meine beiden Lieblingsfehler also. Die, die immer wieder auftreten und langsam nerven. Dass ständig einer der Scheinwerfer sich verabschiedet, muss irgendwie ein Konstruktionsfehler sein. Feuchtigkeit in den Lampen? Keine Ahnung, aber immer wenn mir freundlich zuzwinkernde Autos entgegen kommen, weiß ich: Es ist wieder soweit.
Und die Gebläsesicherung treibt mich auch mal noch an den Rande des Wahnsinns. Als der Wagen neu war, funktionierte das Gebläse ganz kurz ganz hervorragend. Nach dem ersten Herbst ging es los: Sobald man die Lüftung auf mehr als Stufe 2 schaltete, flog die Sicherung raus. Meiner Ansicht nach befinden sich Blätter oder ähnliches irgendwo in einem Ventilator, der bei zu schneller Bewegung heiß läuft und dann die Sicherung zum Durchbrennen bringt. Bei zwei Inspektionen mahnte ich den Fehler an und bat um Behebung, aber man wurde der Sache nicht Herr. Am Ende fand ich mich damit ab, dass Stufe 2 halt eben nun mal die höchste in diesem Auto verfügbare Stufe ist, ignorierte fortan Stufe 3 und 4. Wer braucht die schon? Pah!
Irgendwann sieht man im Laufe seines Lebens ein, dass das alles hier kein Ponyhof ist, und dass man sich besser mit nicht perfekt funktionierenden Dingen und deren Macken anfreundet, statt sich daran aufzureiben. Geht zumindest mir so. Ich mag mich nämlich nicht ständig darüber aufregen, dass Kleinigkeiten nicht so sind, wie sie optimalerweise sein sollten. Mir fehlt meist die Energie, ernsthaft dagegen anzugehen, mich zu beschweren oder endlose Diskussionen zu führen, ob nicht… warum nicht… oder vielleicht doch…
Da lebt es sich – zumindest für meine Begriffe – recht gut mit Kompromissen, Macken und kleinen Unebenheiten. An keinem meiner Käfer hat zum Beispiel je die Heizung funktioniert – entweder man verglühte oder man fror am Lenkrad fest, wobei festfrieren meist die angenehmere Lösung war. Vor allem bei Temperaturen über 30° C. Oder meine alte Waschmaschine, die bisweilen – selten, aber doch immer mal wieder – mottenfraßähnliche Löcher in Pullover und T-Shirts riss. Manchmal halt… Und die Schäden erschienen meist geringfügiger als der Aufwand, eine neue Waschmaschine zu kaufen und in den zweiten Stock zu schleppen. So etwas kann man schon ein paar Jahre aushalten. Oder auch dieses Laptop. Es lädt immer nur dann Fotos bei Overblog hoch, wenn das Flash-Plug-In deaktiviert ist. Gut… Deaktiviere ich es halt und aktiviere es, wenn ich es brauche. Geht auch.
Lange Rede – kurzer Sinn! Der Werkstatt-Mann tauschte flott die Birne aus und begab sich anschließend auf die Suche nach der defekten Sicherung. Bis dahin war alles in bester Ordnung. Während er jedoch dreißig Minuten lang sämtliche Sicherungen unter dem Armaturenbrett (ca. 20 an der Zahl) jeweils dreimal herausholte, prüfte und wieder feststeckte, kam mir irgendwann der – mir völlig absurd erscheinende – Gedanke, dass beim letzten oder vorletzten oder vorvorletzten Mal die Sicherung irgendwo im Motorraum ausgetauscht worden war.
Ich schwieg, weil ich der Meinung war, der Mann wisse schon, was er da tue. Irgendwann gab er jedoch auf. „Tut mir leid, aber ich finde einfach keine defekte Sicherung. Da müssen wir wohl einen erkstatt-Termin machen…“ – „Wenn Sie versprechen, mich nicht auszulachen, würde ich Ihnen gestehen, dass ich die ganze Zeit irgendwie den Eindruck habe, dass die Sicherung irgendwo im Motorraum sitzt…“ – „Das wäre aber sehr ungewöhnlich!“ – „Ja, aber ich glaube mich irgendwie zu erinnern, dass beim letzten Mal…“
Am Ende öffnete er die Motorhaube und entfernte die Abdeckung des dortigen Sicherungskastens. Keine Ahnung wieso, aber ich war sofort sicher, dass es sich um die gelbe Sicherung rechts oben handelte, wagte aber nicht, nochmals etwas zum Thema beizutragen. Die gelbe Sicherung war die vorletzte, die er checkte – und sie war es! Es lebe das „passive Wissen“! Ich tat überrascht. Der Mann hatte in der letzten Dreiviertelstunde wirklich alles gegeben. Er war dann auch sichtlich erfreut, die doofe Sicherung andlich doch noch gefunden zu haben. Ich zahlte 8,02 € und machte mich auf den Weg zu Janett.
Den Kaffee konnte ich wirklich brauchen. Als Gegenleistung machten wir Portraitfotos von ihr, zu deren Bearbeitung ich aber wohl erst morgen Abend kommen werde. Sorry, Janett… Sehen aber nach einer ersten Durchsicht wirklich gut aus. Wenigstens das hat heute geklappt! für ein Schwätzchen beim Kaffee war dann auch noch Zeit. Sollten wir aber mit mehr Zeit bald mal wiederholen.
Zu Hause ging es dann ans erste Kilo Äpfel. Ich hatte fürs heutige Abendessen Reibekuchen („Kröbbelche“) und Apfelkompott geplant. Die Herren waren begeistert. Und das Apfelkompott, von dem ich jetzt generell nicht so der absolute Fan bin, schmeckte beim Probieren selbst mir ganz gut. Ich plane zum Wochenende die Herstellung einer neuen Ladung – für einen „Riemcheskuchen“, d.h. einen Apfelkuchen nach Art einer Linzer Torte, nur halt mit Kompott statt Marmelade.
„… I could promise you things like big diamond rings
But you don’t find roses growin‘ on stalks of clover
So you better think it over…“ – logisch: Sandie- Shaw-Version
Übrigens: Ich weiß, dass das keine Rose ist. Es ist eine Bechermalve. Aber sie ist immerhin rosa. Und ich hatte schließlich auch nie für heute eine Rose versprochen. Pah!
Der Song taugt noch nicht mal in der Version was. :seufz:
Und: kannst du eigentlich auch mal Namen richtig schreiben. Erinnert mich irgendwie an „Bordaux“ und „Veltiner“ – hast du etwa auch einen IQ von 140? 😀
1. ich weiß. aber er passte irgendwie so gut 😀
2. na, wer hat denn dagleich so einen aggressiven unterton?! zuviel leber gegessen? :fg:
3. mein gott… es ist ansteckend… ich wusste es… :schwitz:
Es kommt doch wohl eher davon, dass joaquin keine Leber ist. :fg:
Ein IQ von 140 ist vermutlich kein Nachteil auf der Suche nach dreckigen Fahrraddieben. https://yfrog.com/1r500icj :saiz:
Ein Damenfahrrad. Von Kat. :think: