Es ist kalt. Es ist usselig. Die Übergangsjacke langt nicht mehr an der Bushaltestelle. Ich friere. Es hilft kein Heulen und Zähneknirschen – der Bauherr hat recht: Es ist soweit!
Und so gab es heute den ersten Linseneintopf dieser Saison. Und er war recht gelungen. Schmeckt ja nicht immer gleich. Manchmal besser, ein anderes Mal fehlt irgendwie der letzte Schliff.
Der von heute war jedenfalls ein guter Saisonstart. Nicht der totale Knaller (wichtig zu Saisonbeginn: Luft nach oben!), aber schon sehr lecker. Solide Hausfrauenarbeit eben. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Nach meiner Rückkehr aus dem Büro nervten die Nachbarskinder wieder mal mit „Klingelmännchen“. Ich verpetzte sie kurzerhand mittels eines bedeutsamen Seitenblicks in ihre Richtung bei einem der Väter, als ich sie kurz darauf erwischte, wie sie die Mülltonne eines Nachbarn ausräumten. Ist ja auch nicht gut für Kinder. Was man sich da alles einfangen kann…
Dabei erinnerte ich mich wieder an Max‘ einzige „Klingelmännchen“-Aktion, nach der er abends verheult in der Küche stand und nur noch ein tränenersticktes „Gleich kommt die Polizei…“ herauspresste. Die Frau, bei der er und sein Freund geklingelt hatten, hatte ihnen nämlich hinterhergerufen, dass sie diese jetzt gleich anrufen würde.
Ich schnappte mir also meinen Max, marschierte mit ihm zu der Wohnung der angsteinflößenden Frau und sorgte dafür, dass er sich bei ihr entschuldigte. Es geht doch nichts über kathartische Erlebnisse in der Kindheit. Wann hat man sich je wieder so unbelastet und frei gefühlt, wie in diesen „Jetzt ist alles wieder gut!“-Momenten?
Außer beim Linseneintopf natürlich.