In schönster Go-Betweens-Tradition mussten sie heute alle dran glauben. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich jetzt Portraitfotos aller Arbeitskolleginnen auf dem Rechner. Nach einigen Diskussionen à la „Wie sieht das denn aus?! Neiiiiiin!“ oder „Kannst du das Doppelkinn da wegmachen? Bitteeeeee!“ oder „Ich hasse dich!!!“ in verschiedenen Variationen und mit unterschiedlicher Intensität zum Ausdruck gebracht, hat es dann doch noch jede geschafft, ein Foto von sich auszusuchen, auf dem sie sich erträglich findet.
Die Halbtagskräfte sind morgen fällig. Die Chefs auch. Und dann fehlen nur noch zwei Kolleginnen, die derzeit in Urlaub sind. Aber die werden natürlich nicht geschont. Montag sollten wir komplett sein.
Der Großteil der Fotos kann jedenfalls als erledigt abgehakt werden. Und bearbeitet sind alle mittlerweile auch. Wir reden hier allerdings von Farb- und Belichtungskorrekturen, und nicht von chirurgischen Eingriffen. Doppelkinn ist Doppelkinn!
„… And you can’t complain
You can’t cry
‚cause cameras never lie…“
Durch die Fotos war zumindest der Nachmittag heute doch deutlich erträglicher als sonst. Dummerweise verhielt sich jedoch der Schmerz in meinem rechten Fuß exakt antiproportional dazu. Als ich heute morgen aufwachte, war er da. Ich ignorierte ihn und fragte mich die ganze Fahrt nach Mainz über, wo er denn überhaupt herkommen könne. Mir fiel nichts ein. Ich ignorierte ihn weiter.
Irgendwann im Laufe des Vormittags wurde es mir dann klar: Das muss eine Spätfolge des sonntäglichen Treppenausrutschers sein! Ich hatte in den Kuhtretern die vorletzte Stufe verpasst und kam dann mit dem Mittelfuß und ziemlichem Schwung auf der vorderen Kante der letzten Stufe auf. Da hatte es auch höllisch weh getan, war aber ein paar Stunden später wieder vergessen gewesen. Bis heute morgen…
Jedenfalls zögerte ich die Laufentscheidung Stunde um Stunde heraus. Klamotten und Schuhe lagen unter dem Schreibtisch bereit, als ich schließlich eine halbe Stunde vor dem Treffen mit Heike die Sinnlosigkeit des Unterfangens einsehen musste. Mit dem Fuß wäre ich keine 500 Meter weit gekommen. Und einen Ersatzfuß habe ich leider nicht. Es ging einfach nicht. Verdammt! Momentan ist aber echt Seuche angesagt, was den WP betrifft…
Nicht minder erfolglos war der anschließende Besuch bei MannMobilia, der meine Laune wieder etwas verbessern sollte. Weit gefehlt! Die totale Erfolglosigkeit, was meine Suche nach ein paar Weihnachtsgeschenk-Kleinigkeiten anging, deprimierte mich nur noch mehr. Am Ende zog ich mit ein paar Kerzen für die Pyramide zu € 1,49 ab. Ein erfolgreicher Beutezug bei der Geschenkejagd sieht anders aus.