Am nächsten Morgen beim Frühstück wurde es dann offenbar: Wir hatten es hier im „Eth Béryè Petit“ wirklich perfekt getroffen. Das Zimmer – wir hatten das „Era Galeria“ mit schattigem Balkon, der von Blauregen und wildem Wein überwuchert war – befand sich in einem etwa 250 Jahre alten Haus, das von den Besitzern umgebaut und nach und nach mit alten Möbeln ausgestattet worden war.
Alles passte irgendwie zusammen und war gemütlich, das Besitzerehepaar war außergewöhnlich nett, witzig und charmant. Jeden Abend roch es nach leckeren Sachen aus dem Backofen, die dann morgens auf dem Frühstückstisch standen.
Wir konnten uns perfekt in Englisch verständigen, bekamen Tipps für Wanderungen und waren irgendwann einfach nur noch begeistert. Das war wirklich toll!
Für den ersten Tag war eine Wanderung durch den Cirque de Gavarnie geplant, die in unserem Wanderführer den Untertitel „Abseits des Massentrails zu dem berühmten Talschluss von Gavarnie“ hatte. Knapp 400 Höhenmeter wollten überwunden werden, zwischendurch herrliche Blicke auf den Wasserfall – die „Grande Cascade“, mit 400 m Fallhöhe europäischer Spitzenreiter unter den Wasserfällen, und zurück durch eine wunderbare Landschaft voller interessanter Pflanzen. Toll.
Für Fotos sehr ungünstig: Die Sonne stand genau über dem Cirque, sodass keine bessere Aufnahme als die links gelang. Pöh!
Zwischendurch kamen wir an Quellen vorbei, die so lecker waren, dass wie unser Trinkwasser ausleerten und die Flaschen mit kühlem Quellwasser neu befüllten. Ein wirklich spannender und nur anfangs etwas mühsamer Weg, während sich die Touristenmassen durchs Tal quetschen.
Auf dem Rückweg beschlossen wir, den Abend auf unserem Balkon mit Rotwein, Baguette und Käse ausklingen zu lassen. Blöderweise scheint es allerdings in Frankreich keine Weine mit Schraubverschluss zu geben. Im Gegensatz zu den spanischen Elegidos. Wir erstanden also zu unserem Madiran (trotz des gestrigen Missgeschicks gaben wir ihm eine neue Chance) einen Korkenzieher. Aber der kommt in der Urlaubserzählung etwas später noch einmal vor.
Vorher entschieden wir uns für ein Restaurant für den Folgeabend und für das Programm für den Folgetag. Das Highlight des Abends war dann allerdings Max‘ Ankündigung, morgen nochmals zum Gießen in unseren Garten zu fahren. Am vorherigen Wochenende hatte er sich freundlicherweise auch dorthin begeben und alles bewässert. Das gute Kind!