… kommt die Erinnerung…“ – Cindy & Bert
Allerdings fallen mir dann nicht die „altbekannten Lieder aus der Sonntagsnacht“ oder die „Buzukis“ ein, sondern, dass ich mal wieder bloggen könnte. Konjunktiv! Jetzt mach‘ ich’s halt auch mal.
Das Highlight der Woche war unbestritten der gestrige Abend. Wir hatten Karten für die h-Moll-Messe von Bach in der Wiesbadener Marktkirche. Das war wirklich sensationell.
Die Schiersteiner Kantorei, das Bach-Ensemble Wiesbaden, die Solisten – Andreas Scholl, Dorothee Mields, Andreas Karasiak, Berthold Possemeyer und Philipp A. Mehr – da blieb am Ende echt kein Auge trocken. Zumindest meins nicht.
Sehr faszinierend war das allgemeine Einatmen nach dem Agnus Dei (<- Youtube-Link! Zum Aktivieren des Videos musst du den Link an klicken. Ich weise dich hiermit darauf hin, dass nach der Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt werden.)
Offensichtlich hatte nicht nur ich gefühlt minutenlang die Luft angehalten. Wirklich ganz großartig!
Zurück zu Irdischem. Essen. Nein, besser: Konservieren. Da waren immer noch Äpfel im Carport. Und am Ende dieses Tages sind auch noch etwa vier Kilo übrig, aber mehr als die Hälfte der Restbestände ist jetzt immerhin vor dem offensichtlich unaufhaltsam nahenden Frost gerettet.
Was ich damit getan habe? Verschiedenes. Die erste Ladung – etwa zwölf kleine Goldparmänen – landete in Alkohol. In hochprozentigem Alkohol. Um genau zu sein in Korn.
Das „Bratapfellikör“-Rezept aus dem aktuellen „Living at Home“-Weihnachtsheft hatte es mir angetan. Und so wurde es heute morgen in die Tat umgesetzt.
Zutaten
- 4 kleine säuerliche Äpfel
- 3 Zimtstangen
- 1 Stück Sternanis
- 1 Vanilleschote
- 1 Biozitrone
- 200 g weißer Kandis
- 700 ml Korn
Anleitung
- Ofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen. Kerngehäuse der Äpfel mit einem Apfelausstecher entfernen. Äpfel auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und auf der mittleren Schiene fünf Minuten garen. Dann Zimt und Anis mit aufs Blech geben. Weitere zehn Minuten garen, bis die Äpfel weich sind, aber noch nicht aufplatzen. Abkühlen lassen.
- Vanilleschote der Länge nach halbieren. Mark herauskratzen. Zitronenschale mit einem Sparschäler dünn abschälen. Äpfel mit Gewürzen, Vanillemark und -schote, Zitronenschale und Kandis in ein heiß ausgespültes Einmachglas (2,5 Liter) geben. Mit Korn auffüllen, fest verschließen und etwa vier Wochen ziehen lassen.
- Likör durch ein grobes Sieb abseihen, dann durch ein Mulltuch filtern. In Flaschen füllen und gut verschließen.
Ich stellte die doppelte Menge mit etwas höherem Apfelanteil her und nahm statt weißem braunen Krümmelkandis. Den Zimtstangenanteil habe ich nicht verdoppelt. Das erschien mir so auch ausreichend. Jetzt steht das Glas im HWR und wartet auf seinen Einsatz. Roch jedenfalls erstmal sehr gut. Probiert wird erst in vier Wochen.
Testweise gab es anschließend noch zwei Versuche aus Ulrich Jakob Zenis „Einkoch-Bibel“: „Äpfel in Rotweinmarinade“ und „Apfelkraut“. Letzteres köchelt noch auf dem Herd vor sich hin, während ersteres bereits in drei Gläsern durchzieht. ich werde bei Gelegenheit berichten, ob das brauchbar war.
Brauchbar ist definitiv mein Versuch, Unmengen von Paprika in die Gläser zu zwingen. Dazu dann in den nächsten Tagen mehr. Da ich bis Mittwoch Urlaub habe, gibt es vor dem kommenden Wochenende tatsächlich nochmal ein Blogpost – und wahrscheinlich auch WP-Punkte. Die Nase läuft nicht mehr so extrem – da könnte ich ja mal wieder laufen.
Abschließend: Lustig zur Zeit der Blick ins FCB-Paralleluniversum. Da fragt man sich, warum nicht gleich noch ein neues Asterix-Heftchen herauskommt: „Versteuernix und Verzollnix gegen den Rest der Welt“ – diesen Titel wäre ich bereit, gegen ein paar Millionen abzutreten. Ich versteuere sie auch. Versprochen.
Und wer sich mal richtig amüsieren will – also so bis zum Leistenbruch – dem sei das hier empfohlen: Klick! (Link deaktiviert, da mittlerweile nicht mehr aktuell).
Waldi: „Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung – wie bei jedem Mörder oder Kinderschänder oder anderen, die mit Gutachten plötzlich auf eine schwere Kindheit verweisen und deswegen mildernde Umstände plädieren.“
Abgesehen vom eines ernsthaften Journalisten unwürdigen GeMißbrauchs der Muttersprache am Ende des Satzes ist das natürlich auch inhaltlich bodenlos. In Verbindung mit dem nachfolgenden Plädoyer seines Bruders für den armen, leidenden Uli ist es unerträglich. Und zu Waldi nur eins: Die „Unschuldsvermutung“ gilt mit Sicherheit nicht für geständige Straftäter. Und genau das ist der liebe Uli.
Und wer jetzt noch nicht genug hat, nehme dies: „Du bist ein Hoeneß!“ (<- Youtube-Link! Zum Aktivieren des Videos musst du den Link an klicken. Ich weise dich hiermit darauf hin, dass nach der Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt werden.). Immerhin das erste Mal, dass ich über Ingo Appelt lachen konnte.