Offensichtlich gönnt uns ein gnädiges Schicksal momentan an jedem Wochenende einen echten Tag zum Auftanken. Das war heute wieder perfekt. Selbst, wenn es in einer Woche wieder schneien sollte, bin ich nach heute jedenfalls überzeugt, dass das nicht lange anhalten kann. Der Frühling wartet schon. Obwohl erst Januar ist. Immerhin sprießen gerade überall Tulpen, Krokusse und andere Frühblüher aus den 352plus Zwiebeln, die ich im Herbst versenkt habe.
Und der Feldsalat genießt auch die Sonne und wächst eifrig vor sich hin. Vielleicht gibt es da ja doch noch eine Ernte einzubringen. Apropos „Lebensmittel“: Da hatte Peter Hahne sich am vergangenen Wochenende ja bereits durch einen Kommentar („Gift in unserem Essen – wer billig kauft, hat selber Schuld“) zum aktuellen Dioxin-Skandal in der BILD am Sonntag unsterblich gemacht – und das ganze abends noch bei Anne Will vertieft.
Nachdem er nun damit aber offensichtlich auf heftige Kritik gestoßen ist, legt er heute nochmal nach: „Hier antwortet Peter Hahne seinen Kritikern und…“. Mir ist nicht ganz klar, ob Peter Hahne vor seinem Einkaufsbummel mit dem BAMS-Fotografen überhaupt schon einmal einkaufen war. Es klingt jedenfalls sehr nach erstem Versuch. „Vor dem Urlaub brauchte ich diesmal nur ein paar Kleinigkeiten für das Abendessen und Frühstück.“ Für diese Kleinigkeiten gab der Herr immerhin „gut acht Euro“ aus. Mal abgesehen davon, dass das ungefähr der Betrag ist, den ein Hartz-IV-Empfänger für die Nahrungsmittel von zwei Tagen zur Verfügung hat, ist mir nicht ganz klar, was aus den eingekauften Dingen entstehen soll.
Eier, Bauernsalami, Äpfel, Käse, Suppengemüse… „Ich habe gute Qualität eingekauft, kann mit gutem Gewissen essen“. Äääähhh… und was? Gemüsebrühe mit Bauernsalami-Einlage zu Abend? Zum Frühstück ein Ei, einen Apfel und ein Stück Käse? Wahrscheinlich nährt da das ‚gute Gewissen‘ zusätzlich. Die Rezepte hätte ich trotzdem gern. „Doch dann sehe ich vor dem Discounter in meiner Nähe die Billig-Einkäufer im Jogginganzug, an einem Ohr das Handy, in der Hand die Zigarette, vor der Tür das Auto – da fällt mir gar nichts mehr ein…“
Na, dann… Jogginganzug, Handy, Kippen, Auto – was für ein Leben! ‚Spätrömische Dekadenz‘ nennt man das wohl. Klar, dass da kein Geld für Suppengemüse aus biologischem Anbau mehr drin ist! Prasser! Ich frage mich, wie sich diese von völliger Ahnungslosigkeit diktierten Zeilen mit Hahnes Selbstbild als Christ vertragen. Aber wahrscheinlich muss man das nicht verstehen. Hat ja auch Zeit. Er ist ja jetzt estmal in Urlaub…