Niedlich die „Antwort der Redaktion“ heute in der FAZ auf einen Leserbŕief von Anton Reymersbach aus Frankfurt, der fehlendes Flair bei Neubauten reklamiert und mit den Worten „Mut zur Farbe! Wachet auf!“ schließt. Da ist man nicht ganz sicher, ob das mehr in Richtung Zeugen Jehovas oder ‚Deutschland erwache!‘ geht.
„… Jeder kleine Spießer macht
das Leben mir zur Qual,
denn er spricht nur immer von Moral.
Und was er auch denkt und tut,
man merkt ihm leider an,
daß er niemand glücklich sehen kann.
Sagt er dann: Zu meiner Zeit
gab es sowas nicht!
Frag‘ ich voll Bescheidenheit
mit lächelndem Gesicht:
Kann denn Pultdach Sünde sein…“
Jedenfalls antwortet Matthias Alexander (lustisch -> Klick!) im Namen der Redaktion unter anderem mit den Sätzen: „Wer ihre [das bezieht sich auf im vorigen Satz genannte ‚Architekten, die die alten Meister der Moderne nachahmen‘] Entwürfe als ideenlos kritisiert, kann als ahnungslos und als hoffnungslos konservativ abgetan werden. Allerdings ist ein schlichtes Haus dieser Art immer noch besser als all jene Pultdachhäuser in Neubaugebieten, bei denen kein Detail und keine Proportion stimmt.“
Was erlaube, Matthias Alexander?! An dieser Stelle möge es mir hingegen erlaubt sein festzustellen, dass ich mit einem (siehe Foto im obigen Link) derart konservativ und unproportioniert wirkenden Herren wie Herrn Alexander weder unter einem Pultdach, noch unter jedem anderen Dach dieser Welt zusammenleben möchte. Pah!
„Pultdach kann nicht Sünde sein,
doch wenn es das wär‘
dann wär’s mir egal –
lieber will ich sündigen mal,
als ohne Pultdach sein!“ – Zarah Flaxander
Ansonsten verlief der Tag im Prinzip recht langweilig. Gut… Mal abgesehen davon, dass ich selbst mit Max‘ Hilfe, der mich in aller Frühe Richtung Mainz begleitete und zweimal anschieben musste, auf abenteuerlichen Wegen mit Gefälle statt unüberwindlichen Steigungen auf die B417 fand, relativ harmlos. Es blieb sogar noch ausreichend Zeit, um ihn an der Straßenbahnhaltestelle abzusetzen. Am Ende fand ich trotzdem einen Parkplatz auf dem Hof und fügte mich in das unausweichliche Schicksal, acht Stunden im Büro verbringen zu müssen.
Die taten dann weh, waren aber auch irgendwann vorbei. Wie überhaupt der gesamte Tag. Immerhin brach ich nach meiner Heimkehr noch mit dem Bauherren Richtung Idstein auf, da ich mein Testpaket mit drei Kilo „Melitta“-Kaffee bei der Post abholen musste, und wir nochmal kurz durch die Stadt marschierten, da ich dringend noch zwei Geschenke brauchte – eins für Weihnachten, eins für den Geburtstag meinr Lieblingskollegin. Das klappte dann auch reibungslos. Idstein ist für Geschenke-Shopping wirklich der ideale Ort.
Um heute auch noch etwas Nützliches beizutragen, hier das Rezept der gestrigen Vorspeise:
Zutaten
- 1000 g frische Schwarzwurzeln
- 3 Schalotten
- 3 EL Butter
- Saft einer Zitrone
- 400 ml trockener Weißwein
- 800 ml Hühnerfond
- 2 EL kalte Butterflöckchen
- 200 ml Sahne
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 2 Scheiben Parmaschinken
- Filoteig
- etwas Frischkäse
- Schnittlauch, gehackt
Anleitung
- Zitronensaft in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben, Schwarzwurzeln schälen, in kleine Stücke schneiden (Vorsicht! Gummihandschuhe zwingend erforderlich!) und im Zitronenwasser zwischenlagern.
- Schalotten würfeln und in 3 EL Butter anschwitzen. Schwarzwurzelstücke abgießen und zugeben. Etwas ansdünsten und mit Weißwein ablöschen und Fond auffüllen. Etwa 30 Minuten lang einkochen lassen. Anschließend püreren und durch ein Sieb drücken. Suppe nochmals ca. 20 Minuten einkochen lassen.
- Währenddessen Frischkäse auf eine Lage Filoteig streichen und mit gehacktem Schnittlauch bestreuen. Kleine Röllchen daraus formen. Bei 180°C Grad Umluft ca. 15 Minuten abbacken. Beiseite stellen.
- Kalte Butterflöckchen in die Suppe einrühren, nochmals kurz aufkochen . Dann kurz vor dem Servieren Sahne zugeben und nochmals aufmixen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
- Schinken in vier Stücke teilen und kurz in einer Pfanne anbraten. Jeweils in eine Portion Suppe geben. Voilà!