Klebrige Pfingsten!

Als ob die Klamotten-an-der-Haut-Kleberei bei den aktuellen Temperaturen nicht bereits schlimm genug wäre – Nein! Ich habe zusätzlich auch noch die komplette Küche verklebt und verkleistert… Der erste Unfall passierte beim Abgießen der – das wurde dabei beschlossen – letzten Ladung Holunderblütensirup der Saison.

Merke: Passiertuch in Sieb, Sieb in Topf ist eine gute Idee. Schlecht dagen, wenn man bei der Umsetzung nicht bemerkt, dass die oberen Löcher des Siebes über den Topfrand hinaus stehen und frohgemut eine riesige Menge Sirups mit Blüten und Zitronen drin in das Sieb kippt. Das Passiertuch bewirkt übrigens, dass man erst zeitverzögert merkt, was man da gerade getan hat.

Zweimaliges Abwischen der Küche und des Bodens waren nicht ausreichend. Zumal auch noch Sirup in die Schubladen unter dem Herd gelaufen war. Grrrrr… Da jedoch am nächsten Tag bereits der nächste Sirup anstand, beschloss ich, die Grundreinigung auf „danach“ zu verschieben. Eine geniale Idee, wie ich feststellen durfte, kleisterte ich doch wieder alles neu ein. Diesmal neben dem Herd auf der Arbeitsplatte. Wiesder Schubladen drunter… Immerhin kann man Erdbeersirupspuren leichter orten als die des doch farblich etwas unauffälligeren Holunderblütensirups.

Die Putzerei kann man sich ja anschließend mit etwas Sirup in einem Gläschen Sekt versüßen. Der Erdbeersirup ist wirklich perfekt geworden. Kein Vergleich zum Versuch vom vorletzten Jahr. Deshalb hier die – extrem simple – Anleitung. Nur – wie gesagt – Obacht geben beim Abgießen…

Eignet sich übrigens auch ganz hervorragend als Zugabe zum Eis z.B. Holunderblüteneis) oder als Kindergetränk mit Mineralwasser aufgegossen. Ich werde es in den nächsten Tagen mal als Eisbasis für ein Erdbeereis testen.

Gestern trieb mich mein Trainer dann an der Lahn entlang. In schier unmenschlicher Hitze bergauf und bergab mit schwerer Fotoausrüstung. So langsam erinnere ich mich wieder, was „Urlaub“ bedeutet.

Landschaftlich war das aber toll – und auf den zahlreichen Waldpassagen – dann auch angenehm kühl. Und mein Lieblingsschwager hat Recht: Der Heuballen vorne lacht. Trotz der Hitze. Frechheit!

Den Pfingstabschluss bildete erneut etwas Klebriges: Lavendel-Honig-Eis. Nachdem ich es endlich geschafft habe, Lavendelhonig zu besorgen, und nachdem der Lavendel am Hang in voller Blüte steht, konnte ich nicht länger warten. Das war etwas, das ich schon seit geraumer Zeit testen wollte. Das Rezept stammt mal wieder aus „The Perfect Scoop“ von David Lebovitz und ist wirklich genial.

Lavender Honey Ice Cream

Course: Dessertteller, Eiswaffel
Keyword: dessert, eis
Servings: 0
Calories:
Author: David Lebovitz

Zutaten

  • 125 ml Honig (hier: Lavendelhonig)
  • 8 g getrocknete oder frische Lavendelblüten
  • 375 ml Vollmilch
  • 50 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 35 ml Sahne
  • 5 große Eigelb
  • (Anmerkung: Ich nahm - um Reste zu vermeiden - jeweils 400 ml Milch und Sahne und sechs L-Eigelbe)

Anleitung

  • Honig mit zwei Teelöffeln Lavendel in einem kleinen Topf schwach erhitzen. Abkühlen und für eine Stunde durchziehen lassen.
  • Milch, Zucker und Salz in einem mittelgroßen Topf erwärmen (aber wirklich nur erwärmen). Sahne in eine Schüssel geben und ein Sieb darauf setzen. Lavendelhonig durch das Sieb zur Sahne geben.
  • In einer Rührschüssel die Eigelbe aufschlagen. Unter Rühren die Milch-Zucker-Mischung zugeben. Alles wieder in den Topf zurück schütten und bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren mit einem Spatel erhitzen.
  • Immer wieder über den Boden schaben und die Mischung langsam erhitzen, bis sie andickt. Vom Herd nehmen, bevor ein fieses, süßes Rührei entsteht. Durch das Sieb ebenfalls zur Sahne geben. Lavendelblüten im Sieb ausdrücken.
  • In die Mischung die restlichen Lavendelblüten geben und alles auf einem kalten Wasserbad abschlagen. Mr Lebovitz gönnt der Masse eine Nacht im Kühlschrank. Ich war zu gierig. Nachdem alles ordentlich durchgekühlt war, wanderte es in die Eismaschine.
  • Die rührte allerdings dann auch gut eine Stunde. Mit vorheriger Kühlschranklagerung wäre das sicher schneller gegangen. Anschließend platzierte ich alles nochmals für zwei Stunden im Eisschrank.

Ein wirklich sensationell leckeres Eis, das ganz anders schmeckt als erwartet. Null seifig und nach Badezusatz. Einfach nur lecker. Die Lieblingsnachbarin-Testperson war ebenfalls extrem angetan. Geschmacklich wirklich erstaunlich.

Mr Lebovitz empfiehlt dazu mit Lavendelhonig und Pernod überbackene Feigen. Die hatte ich aber leider nicht zur Hand. So wurde das Eis eben einfach nur so gegessen. Als Abkühlung nach einem sehr, sehr heißen Tag. Mjam… Die Feigennummer werde ich allerdings bei Gelegenheit mal ausprobieren.

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