Mann, was bin ich froh, wenn irgendwann im Büro der Hammer fällt. Ich schleppe mich so durch die Woche, bekämpfe den täglich höher werdenden Arbeitsberg auf meinem Schreibtisch und schiele mit einem Auge Richtung Wochenende.
Zu viel mehr bin ich momentan weder körperlich, noch mental in der Lage. Und falls wir morgen nicht den Euro-Jackpot knacken, wird sich daran in absehbarer Zeit auch nicht viel ändern. Alltag – wozu das?! Wer hat das erlaubt?!
Zusätzlich zu meinen viralen Gebrechen quält mich Jasper von Altenbockum nahezu täglich. Den Namen muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen: Jasper von Altenbockum.
Genervt haben mich seine FAZ-Kommentare praktisch schon immer, aber in den letzten zwei Wochen wurde es zunehmend unerträglicher. Die Situation eskalierte hiermit. Und zwei Tage später endgültig hiermit.
„Harte Bretter“… So lautet der Arbeitstitel der altenbockumschen Kommentare. Nun… Gerade angesichts des Hitzlsperger-Beispiels mag man sich da fragen, ob das Zufall ist.
Man könnte ja fast den Eindruck gewinnen, dass das Fußballer-Outing ihn in eine Situation gebracht hat, in der er sich überlegt, ob er seine inneren Dämonen lieber von Kardinal Meisner oder vom Tebratz austreiben lassen möchte.
Zudem kommt bei der Lektüre seiner Kommentare die Frage auf, ob es sich möglicherweise um einen unehelichen Sohn Martin Mosebachs handeln könnte. Dieses Deutsch… Diese Metaphern… Frappierend! Holt Knoblauch und silberne Kreuze!
Auf „Neues Deutschland“ gab es immerhin dazu einen sehr passenden Kommentar von Leo Fischer: „Sexualschaffner“. Hihi…
Im Prinzip beschert einem derart offene Homophobie aus der „Ich hab nix gegen Schwule. Meine besten Freunde sind schwul!“-Ecke ja doch die ein oder andere lustige Lebensminute. Unbezahlbar eigentlich.
Apropos „Bescherung“: Max hat mir dann doch nochmal einen netten Adrenalinschub verpasst, als er sich etwa zwölf Stunden vor seiner praktischen Gesellenprüfung mit den Worten „Weißt du zufällig, wo meine Sicherheitsschuhe sind?“ meldete.
Nach hektischer Suche fanden sie sich in seinem alten Schrank. Schwitz…! Da kam kurz nochmal die „Aaach… Ich brauche morgen ein zwanzigseitiges Referat…“– oder „Mein Berichtsheft! Das muss jetzt aber mal bis übermorgen…“-Stimmung auf. Ach, wer weiß… Vielleicht war es das letzte Mal, dass ich mit Derartigem konfrontiert wurde. Und vielleicht werde ich das in ein paar Jahren auch vermissen. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
Was fest steht: Jasper von Altenbockum werde ich mit Sicherheit nicht vermissen, wenn er morgen nicht mehr ungehemmt draufloskommentiert bzw. hart drauflosbrettert. Geht auch ohne. Sach ich mal so…