… Dass es am liebsten Zwiebeln esse.“
– ‚Arnold Hau‘
Vom Erfolg des gestrigen Desserts beflügelt, beschloss ich die „Whisky Kitchen“-Nachlese heute endlich zu starten. Plan war und ist ja, alle dort gekochten Gerichte nochmal nachzubasteln. So hatte ich heute 1,5 Kilo rote Zwiebeln im Einkaufswagen.
Die Zwiebeln waren natürlich nicht allein. Sie lagen zwischen mehreren Paketen Zucker und einigen Wodka- und Rumflaschen. Der Kassierer maß mich mit einem kritisch-angewiderten Blick. Diese seltsame Kombination war allerdings nötig, da im Laufe des Tages die Holunderlikörproduktion anlaufen sollte, und der bereits vor einem Jahr angesetzte Quittenlikör wollte auch endlich in die Flaschen.
Etwa zehn Liter Holunderlikör dürfen sich jetzt nochmals vier Wochen ausruhen, damit Vanille und Tonkabohne ordentlich durchziehen können. Das Ergebnis des Quittenansatzes sind etwa 7,5 Liter Likör, die bereits eingeflascht und etikettiert wurden.
Aber zurück zu den Zwiebeln. Es ist wahrhaftig kein Spaß, drei Pfundbeutel Zwiebeln zu schälen und in feine Streifen zu schneiden. Vor allem dann nicht, wenn zwischendrin der Postbote klingelt und sich wahrscheinlich unauffällig nach Anzeichen für häusliche Gewalt umschaut, weil man ihm in Tränen aufgelöst an der Tür gegenübersteht. Ich konnte ihn allerdings nur schemenhaft erkennen. Vielleicht besser so.
Die Herstellung der „Red Onion Marmalade“ aus dem – übrigens sehr empfehlenswerten – Kochbuch „The Whisky Kitchen“ ist der erste Bestandteil der morgigen Vorspeise. Dass sie köstlich ist – vor allem in der Kombination mit Ziegenkäse – wussten wir ja bereits aus Gütersloh. Nun also selbst ran an die Zwiebeln!
Ich habe das Rezept einfach mal frei übersetzt:
Zutaten
- 1 kg rote Zwiebeln
- 40 ml Olivenoel
- 225 g brauner Zucker
- 225 ml dunkler Balsamico
- 225 ml Rotwein
- 30 g Rosinen (optional – ich habe sie weggelassen)
- 50 ml Aberlour a’bunadh cask strength Malt Whisky
Anleitung
- Zwiebeln längs halbieren und in feine Scheiben schneiden. Bei nicht zu starker Hitze in Olivenoel anbraten, bis sie weich und glasig sind. Alle übrigen Zutaten zugeben und zum Kochen bringen. Mit der Hitze wieder heruntergehen und weiterköcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast komplett einreduziert ist. In sterilisierte Gläser abfüllen.
- In einem luftdichten Behälter hält sich die Marmelade im Kühlschrank mehrere Wochen. In heiße, sterilisierte Gläser verpackt deutlich länger.
Die komplette Menge ergab zwei große Twist-Off-Gläser für die spätere Verwendung plus zwei nette Portionen für morgen Abend. Bis dahin sollte ich auch wieder scharf sehen können.
Hi erst mal muss ich sagen das du einen super Schreibstil hast 🙂 Also rein von den Zutaten her kann ich mir deine Marmaladenkreation gut zum Verfeinern für Soßen vorstellen aber für Käse eher
weniger. Eines ist sicher, der menschliche Verdauungstrakt hat nach dem Genuss viel zu tun! LG Dani.