… – heute lag es auf unseren Tellern. Pah!
Vorweg: Ich mag Schafe. Als ich noch ein braves, kleines Mädchen war, hatte mein Opa welche. Sie hießen alle Lemmi. Und wenn er sie rief, antworteten sie und kamen alle auf einen einzigen Ruf hin. Praktisch!
Mein Opa war Landwirt (und Müller, aber das tut hier nichts zur Sache) – und er hatte, bevor meine Zöpfe so lang waren wie auf dem oberen Foto – noch viel mehr Tiere. Pferde, Kühe, Bullen, Schweine, Katzen und immer einen Hund.
Und als er die Landwirtschaft dann irgendwann aufgegeben hatte, blieben ihm Kaninchen, die Katzen und der Hund – und er schaffte sich ein paar Schafe an.
Ganz ohne Tiere ging es nicht. Aus Paul – dem Hund meiner Kindheit, einem Boxer-Dackel-Mischling – wurde zwar nie ein Hütehund, aber die Schafe brauchten auch irgendwie keinen.
Anlässlich der Zubereitung der Lammlachse von heute, hatte ich eigentlich geplant, ein Foto aufzutreiben, auf dem meine Schwester und ich mit Lämmern auf dem Arm zu sehen sind, aber ich habe es gestern einfach nicht gefunden. So muss es halt ohne Lämmer, aber mit mehreren Lemmis gehen.
Die Lammlachse liegen seit vorgestern in einer Kräutermarinade. Es scheint ihnen ganz gut zu gefallen. Lachse schwimmen ja recht gern. Ja, ich weiß. Toller Scherz.
Dazu gab es Schwarzwurzeln. An Spargel ist bei diesen Temperaturen ja leider noch gar nicht zu denken.
Und schließlich probierte ich mal eine Rosmarinkartoffelvariante in der Pfanne mit vorgekochten Kartoffeln aus. Bisher gab es die immer aus dem Ofen. Hat mich jetzt aber nicht wirklich umgehauen. Versuch macht kluch.
Nach dem ausgedehnten mittäglichen Spaziergang war dann auch ausreichend Hunger vorhanden. Das Lamm hätte allerdings auch ohne Heißhunger herrlich geschmeckt. Da steigt die Vorfreude auf die ebenfalls aus dem Taunus mitgebrachten Lammkoteletts. „Lemmi!“ – „Böh!“ „Böh!“ „Böh!“
Zutaten
- 2 Lammlachse (ca. 180 g / Stück)
- etwas Oel (je 1 EL Raps- und Olivenoel)
- Majoran
- Thymian
- Rosmarin
- Petersilie
- Lavendel
- 2 Zehen Knoblauch
- grobes Salz / Fleur de Sel
- 300 g Schwarzwurzeln
- 0.5 Bund Frühlingszwiebeln
- etwas Butter
- etwas Mehl
- 50 ml Sahne
- 100 ml trockener Weißwein
- 1 großzügiger Schuss Gemüsefond
- Salz, Pfeffer, Muskat
- frische Petersilie
- Zitronensaft und wenig Dijon-Senf zum Abschmecken
- 1 EL Crème fraîche
- 4 größere Kartoffeln
- 2 Knoblauchzehen
- Olivenoel
- Rosmarin
- grobes Salz
Anleitung
- Lammlachse für etwa 48 Stunden in eine Marinade aus Oel und den gehackten Kräutern und dem Knoblauch eingelegt im Gefrierbeutel im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Kartoffeln unter fließendem Wasser abbürsten und vorkochen, allerdings nicht zu weich. Schwarzwurzeln waschen, schälen, in Stücke, Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Rosmarinnadeln abzupfen und fein hacken. Petersilie wiegen.
- Vorgekochte Kartoffeln in Stücke schneiden und in Olivenoel mit den beiden nur angedrückten Knoblauchzehen und dem Rosmarin anbraten.
- Frühlingszwiebeln in einem Stich Butter anschwitzen, mit etwas Mehl bestäuben und mit dem Wein ablöschen. Sahne und Gemüsefond angießen, aufkochen und etwa 20 Minuten köcheln lassen.
- Die Lammlachse mit der Marinade in eine heiße Pfanne geben, etwa drei Minuten auf jeder Seite scharf anbraten, in Alufolie einschlagen und bei 80°C im Ofen deponieren.
- Vor dem Anrichten Schwarzwurzeln mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und mit Zitrone und Senf abschmecken. Zuletzt Petersilie und Crème fraîche unterrühren.
- Lammfleisch vor dem Servieren in Scheiben schneiden und mit grobem Salz bestreuen.
Das war sicher nicht das letzte Mal, das wir Lammfleisch gekauft haben. Es war wirklich köstlich. So zartes Fleisch – o.k., es war ja jetzt auch das Edelste vom Lemmi – hatten wir selten. Das Essensfoto ist heute wirklich schlecht geraten. Musste einfach zack-zack gehen, weil es zu schnell auskühlte. Sorry…
Und morgen muss ich wieder ins Büro. Vorbei die schöne Zeit ohne Nerverei und Stress. Wenn es wenigstens etwas wärmer werden würde…