Nach dem gestrigen Abend sollte man aus kulinarischen Gründen einmal Spanien als Urlaubsland in Betracht ziehen. Das war ja wirklich äußerst lecker, was uns da kredenzt wurde.
Unsere – mit gutem Grund – hispanophilen Gastgeber hatten allerlei Köstlichkeiten im Koffer angeschleppt. Sehr faszinierend: Der vermeintliche Schinken entpuppte sich als „Mojama de Atun“ – luftgetrockneter Thunfisch.
Brave, eichelgemästete, schwarzfüßige Schweinchen hatten für „Jamón Ibérico de Recebo“ gesorgt. Sensationell!
Die Gastgeberin brachte Tomaten aus eigener Aufzucht auf den Tisch, der Gastgeber hatte eine Art Kartoffelbrei mit Paprika und Knoblauch zubereitet, dessen Namen ich natürlich blöderweise wieder vergessen habe.
Dazu gab es dann noch verschiedene Ziegen- und Schafskäse – besonders der „Queso de Cabra Ahumado“ hatte es uns angetan – und eine Platte mit Oliven und getrocknete Tomaten. Als Dessert wurden frische Früchte aus dem eigenen kanarischen Garten kredenzt, die die Reise in einigen Eierkartons bravourös gemeistert hatten: Feigen, Kaktusfrüchte, Maracujas und eine Frucht, deren Name nicht mal den Baumbesitzern selbst bekannt war. Ich schleppte zwei Kerne nach Hause. Mal sehen, ob ich sie zum Austreiben bekomme.
Bevor sich jemand wundert: An diesem Wochenende blieb unsere eigene Küche komplett kalt. Heute geht es nämlich schon wieder an einen gedeckten Tisch. Wie praktisch!
Und jetzt versuche ich erstmal mit Lupe und Pinzette den winzigen Kaktusfruchtstachel aus meinem linken Ringfinger zu entfernen. Auf Dauer nervt dieses beständige Pieken doch etwas. Olé!