Vom Einkaufen beabsichtigte ich heute einen Rotkohl auf Wunsch des Bauherren und einen Spitzkohl für meine eigenen egoistischen Bedürfnisse mitzubringen. Spitzkohl war aus. Verdammt!
Ersatzweise schleppte ich einen Weißkohl an. Für die Zubereitung von Rotkraut brauche ich mehr Zeit, als ich dienstags – nach einem knapp zehnstündigen Arbeitstag – zu opfern bereit bin. Als kam erstmal der Weißkohl dran.
Ein Auflauf mit Lachs schwebte mir vor. Vier Filets befanden sich noch in der Gefrierung. Hervorragend. Um mich nicht permanent zu wiederholen, beschloss ich, eine etwas tomatige Soße herzustellen. Nicht dass ich nicht etwas, das mir schmeckt, wochenlang täglich essen könnte, aber ich möchte doch essenstechnisch zumindest den Herren etwas Abwechslung bieten.
Hier meine Ooops!-Schon-ganz-schön-spät!-Jetzt-aber-schnell!-Kreation von heute:
Zutaten
- 4 Lachsfilets
- 1 kg Weißkohl (ein kleiner Kopf)
- 30 gram Butter
- Mehl
- reichlich Tomatenmark (je nach Geschmack)
- 400 ml Gemüsefond
- 300 ml Milch
- 200 ml Crème fraîche
- Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, gemahlene Chiliflocken
- geriebener Gouda
Anleitung
- Lachs säubern, säuern, salzen. Weißkohl waschen, putzen (Strunk entfernen!) und in sehr feine Streifen schneiden. Kohl zur Hälfte in einer großen Auflaufform verteilen, Fischfilets darauf legen, restlichen Kohl darübergeben.
- Aus Butter und Mehl eine Mehlschwitze herstellen, Tomatenmark kurz mit anschwitzen, mit Fond und Milch ablöschen und zuletzt Crème fraîche einrühren. Mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Chili abschmecken, kurz aufkochen und über den Kohl geben.Mit etwas geriebenem Käse bestreuen und bei 180°C Umluft etwa 60 Minuten überbacken.
Wie es letztendlich geschmeckt hat? Sehr lecker. Die Tomatenmarkidee war wirklich eine gute. Da ich den Kohl ja vorab nicht blanchiert habe, braucht er reichlich Flüssigkeit. Das nur zur Erklärung, falls sich wer über die Soßenmenge wundert. Ich werde es bei Gelegenheit mal mit einem Schuss Weißwein zusätzlich testen bzw. dafür die Milchmenge etwas reduzieren.
Habe ich bereits erwähnt, dass es seit heute Nachmittag schneit? Nein? O.k. – es schneit seit heute Nachmittag. An sich ganz hübsch, so unverhofft. Blöd nur, das wieder alle Autofahrer in heller Panik und mit schweißnassen Händen nur noch maximal 30 km/h auf der Landstraße zu fahren bereit sind. Ich bin ja schon eher der defensive Fahrtyp – aber das geht selbst mir zu weit. Morgen werde ich wohl etwas zeitiger aufbrechen müssen. Und das wegen ein paar paranoider Sommerreifenfetischisten. Blöd…