Keine Panik! Ich wollte nur mal einen Blogpost wie F. J. Wagner beginnen. Nur versuchsweise. Und nur, nachdem ich seinen vom 01.01.2013 gelesen habe: „Post von Wagner“. Schlimmer geht’s nimmer, oder?! Da wende selbst ich mich mit Grauen.
Mit „Krebs“ und „Intensivstation“ wird er allerdings kaum auf Hugo angespielt haben. Zumindest wird ihn das – selbst als Berufsbetroffenen – eher wenig kratzen. Mein Hugo sieht in den letzten Tagen allerdings nicht wirklich gut aus. Dafür ist er morgens der Erste am Briefkasten, um die Zeitung zu holen. Internet habe ich ihm ja verboten. Das regt ihn zu sehr auf.
Bei mir begann das Jahr mit Extremhusten, einem fast existenzgefährdenden Taschentuchverbrauch und völliger Hirnleere. Aber das klingt doch immer noch deutlich besser als „Krebs“, „Unfall“, „Intensivstation“, „England-Baby“ oder „Focus“. So schlimm ist es also gar nicht Und: „Wir Menschen sind stark“. Sagt immerhin Wagner. Und der muss es ja wissen…
Ich schaffte es heute immerhin auch, mich mal zusammen zu reißen und für ein Abendessen zu sorgen. Nennen wir es der Ehrlichkeit halber lieber Resteverwurstung. Da war noch massenhaft Rucola im Kühlschrank. Für ein wenig Deko (z.B. zum Ziegenkäsesoufflée) braucht man halt kein halbes Pfund Grünzeugs.
Und da ich ohnehin den neuen Stabmixer testen wollte… Und da ohnehin bereits seit längerer Zeit ein Stück Parmesan im Kühlschrank herum lag… Und da ich dringend den ebenfalls eingelagerten Ziegenkäse verbrauchen musste, wurde mit dem Vorhandenen gebastelt, statt es dem Verfall zu überlassen. Am Ende entstand dabei dies:
Zutaten
- 250 g Rucola
- 200 g Parmesan
- 100 g Pinienkerne
- 4 junge Knoblauchzehen
- gutes Olivenoel
- Salz, Pfeffer
- 200 g Spaghetti
- 125 g Ziegenfrischkäse
Anleitung
- Rucola waschen und Stiele entfernen. Parmesan in kleine Stücke schneiden. Pinienkerne in etwas Olivenoel bräunen. Knoblauch hacken.Rucola mit Olivenoel (Menge nach Bedarf) mit dem Stabmixer aufpürieren. Parmesan, Pinienkerne und Knoblauch mit unterhäckseln. Zuletzt mit Salz und Pfeffer würzen.Spaghetti in Salzwasser bissfest garen, abgießen und zurück in den Topf geben. Pesto und Ziegenfrischkäse unterrühren.
- Restliches Pesto kann in Twist-Off-Gläser abgefüllt werden. Jeweils fest ins Glas drücken und mit einer Schicht Olivenoel übergießen. So hält es sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen.
Das Pesto erweist sich an überlangen Arbeitstagen stets als äußerst praktisch. Nudeln sind ja flott gekocht – und dann muss man nur noch ein wenig rühren. Frischkäse passt auch dazu. Oder auch einfach das Pesto pur.
Und es gab sogar einen Nachtisch. Über die Hektik der vergangenen Wochen hatten wir etwas total vergessen: den Rumtopf! Der stand derweil geduldig im Technikraum und wartete auf seinen Einsatz. Nach einem ersten lieblosen Test am Neujahrstag durfte er heute raus. Gemeinsam mit einem Stückchen Honigkuchen und einer Kugel Vanilleeis machte er einen überaus guten Eindruck. Ich finde ihn geschmacklich noch deutlich besser als den vom vergangenen Jahr. Was allerdings den Unterschied ausmacht, kann ich nicht sagen.
Muss man vielleicht einfach hinnehmen. Guter Jahrgang, schlechter Jahrgang. Hauptsache, das Telefon klingelt nicht nachts…