Angesichts der Tatsache, dass ich meine hochtrabenden Nähmaschinenpläne von heute auf morgen verschoben habe, gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Erwähnenswert wäre eigentlich nur die Anschaffung von vier kleinen Gewächshäusern für meine unmittelbar bevorstehende Sozialdarwinisten-Karriere. Und ein Tütchen Tomatensamen nahm ich auch gleich mit. Hauptsächlich, weil darauf stand, dass diese ab Januar gesät werden kann. Ich kann also prinzipiell damit sofort loslegen. Immerhin etwas.
Highlight des Tages war nach einem mißglückten Versuch vor einer Woche die Herstellung einer satisfaktionsfähigen Birnen-Blauschimmel-Tarte mit Walnüssen und Blätterteigboden, die sicher demnächst einige Menues abrunden darf. Ich habe sie in Dessert- bzw. Vorspeisenringen ausgebacken und das gelang wirklich gut. Hier das Rezept:
Zutaten
- Blätterteig
- 1 größere, bauchige Birne
- 100 g Blauschimmelkäse (Fourme d’Ambert habe ich immer noch nicht auftreiben können, Roquefort kommt beim nächsten Versuch zum Einsatz; heute benutzte ich ein Päckchen noch im Kühlschrank befindlichen „Bergader“-Blauschimmelkäses, der auch relativ würzig ist)
- 100 g Mascarpone
- 1 Ei
- Salz, Pfeffer
- etwas Zitronensaft
- eine Handvoll gehackter Walnüsse
- Olivenoel
Anleitung
- Vier Blätterteigkreise ausstechen. Dazu einen eine Nummer größeren Dessertring nehmen, als den, der am Ende benutzt wird. Blätterteig bei 180° C Umluft auf Backpapier ausbacken.
- Währenddessen Birne in dünne Scheiben schneiden, Teilweise vorhandene Kerngehäuse anschließend mit einem Messer entfernen. Wir brauchen acht schöne Scheiben – davon vier ohne Loch. Scheiben passens ausstechen mit einem Dessertring der endgültig zu verwendenden Größe.
- Ei trennen. Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Eigelb in eine Rührschüssel geben und mit dem Mascarpone aufschlagen. Blauschimmelkäse mit einer Gabel zerdrücken und zugeben. Nochmals aufrühren. Walnüsse und Eischnee unterheben. Dabei vier ungehackte Walnüsse beiseite legen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Blätterteigkreise aus dem Ofen nehmen und mit den Ringen auf die benötigte Größe bringen. Jeweils eine Birnenscheibe in die Ringe und auf den Blätterteig drücken. Ein Viertel der Käsemasse darauf geben und andrücken. Mit einer weiteren Birnenscheibe (der schöneren!) abdecken und diese mit wenig Zitronensaft bepinseln. Eine Walnusshäfte darauf setzen und mit diese mit ein oder zwei Tropfen Olivenoel beträufeln.
- Für ca. 25 bis 30 Minuten in den Backofen geben. Die Käsemasse geht wegen des Eis ziemlich auf. Dann den Ofen ausschalten und Tartes bei offener Ofentür ca. zehn Minuten abkühlen lassen. Dann vorsichtig aus den Förmchen lösen. Fertisch!
Wirklich ein leckerer Abschluss, wenn man Käse und Birnen mag. Leider nicht Jedermanns Sache. Meine definitiv! Was es sonst heute noch zu essen gab? Die Vorspeise bildete ein Thunfischsteak mit Tomatenkräutern in Anlehnung an ein Rezept von Vincent Klink. Das hänge ich mal noch an, da ich vermute, dass mein Zettel eh wieder verloren geht… Und als Hauptgericht hab es Gnocchi mit Spinat-Walnuss-Gorgonzola-Soße, da ich am Freitag beim Einkauf bei meinem Wiesbadener Itaĺiener endlich mal wieder eine Packung der Riesen-Gnocchi mit Gorgonzolafüllung erwischt hatte. Die Walnüsse habe ich vorher mit Akazienhonig karamellisiert, was sich als sehr leckere Idee herausstellte.
Den Thunfisch gab es ohne Sättigungsbeilagen nach folgendem Rezept:
Zutaten
- 2 kleine Thunfischsteaks (schließlich sollte das nur eine Vorspeise werden)
- 2 Schalotten
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Bund Basilikum
- 1 TL Thymianblättchen
- etwas Zitronensaft
- 0.5 Dose gewürfelte Tomaten
- 6 schwarze, kernlose Oliven
- Olivenoel
- Salz, Pfeffer
Anleitung
- Thunfischsteaks waschen, trocken tupfen und in Olivenoel von beiden Seiten jeweils eine Minute kross anbraten. Pfanne abdecken und beiseite stellen.
- In zweiter Pfanne Olivenoel erhitzen und fein gewürfelte Schalotten mit gequetschtem Knoblauch anbraten. Tomaten zugeben, kurz durchschwenken. Basilikum (in feine Streifen geschnitten), Thymian und fein gewürfelte Oliven zugeben. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und durchziehen lassen. Mit dem Thunfisch anrichten.
- Als Hauptgericht empfiehlt Vincent Klink dazu Gnocchi. Passt sicher ganz gut.
Im ganzen betrachtet war der Tag deutlich weniger produktiv als geplant. Alles, was ich ‚produziert‘ habe, ist in unseren Mägen gelandet. Am Ende habe ich also eigentlich nichts vorzuweisen. Blöd… Morgen wird sich das ändern. Und zu essen gibt es trotzdem etwas. Wäre doch gelacht!