Das ist eigentlich auch schon – knapp zusammengefasst – das Ergebnis des Tages. Das Wetter war toll, der Bauherr voller Tatendrang. Was lag da näher, als heute morgen Richtung rheinland-pfälzische Grenze zu fahren und ein weiteres Stück des Rheinsteigs in Angriff zu nehmen? Eben. Nichts.
Bisher waren wir bis Kaub vorgedrungen. Heute stand also „Kaub – St. Goarshausen“ auf dem Programm. Eine knackige 20-Kilometer-Etappe, die immerhin mit den vollen sechs Sternchen für „Kondition“ ausgezeichnet war. Mein aktueller Fitnesszustand ist jedoch leider stark ausbaufähig. Ach was! Das würde schon werden. Dachte ich, fühlte mich dann letztendlich aber zwischendurch ein paar mal wie in dem blöden Witz aus Kindertagen: „Mamaaaaaa… Ich will nicht nach Amerika!“ – „Sei ruhig! Schwimm weiter!“
Allein der Anstieg von Kaub aus durch die Weinberge war schon nicht von schlechten Eltern. Das war aber anscheinend nur zum Aufwärmen gedacht. Es kam noch schlimmer. Die tollen Ausblicke von oben ins Rheintal entschädigten zwar zwischendurch für vieles, aber beim Abstieg von der Loreley, kam es dann doch zum Aspirin-Gejammer: „Mir tun die Beine weeehhhh…“ – „Nimm doch Federweißer!“ – „Ich habe keine Kopfschmerzen. Mir tun die Beine weeeeeeh…“ Am Bahnhof von St. Goarshausen war es dann aber wirklich an der Zeit für eine medizinisch mehr als notwendige Dosis des herrlich erfrischenden Getränks. Das auf den „Rheinterrassen“ gegenüber des Bahnhofs servierte Gebräu erinnerte allerdings nur entfernt an das, das mich in Gedanken beim letzten Anstieg zur Mobilisierung meiner nur noch minimal vorhandenen Kraftreserven ermuntert hatte. Mist. Andererseits: Hustensaft schmeckt auch meistens nicht. So ist das halt mit Medizin. Den Rückweg zum Bahnhof legte ich dann trotz des fiesen Geschmackserlebnisses auch schon deutlich schmerzfreier und beschwingter zurück.
Und jetzt lege ich nur noch die Beine hoch. Morgen wird noch hart genug. Vor allem ans Aufstehen möchte ich lieber gar nicht denken…