Und heute dachte ich tatsächlich, die Kutsche mit den Fiat-Pferdchen würde mich nicht mehr dort hin bringen. Es war knapp, aber ich kam an. Sogar die Pferde leben noch. Das ist mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte.
Als es gegen Mittag in Mainz zu schneien begann, schwante mir Übles. Den Heike-Lauf hatte ich bereits gestern angesichts der Wetterprognosen abgesagt. Eine ausgesprochen gute Entscheidung. Es schneite… Und schneite… Und schneite… Zwischendurch verkündete unser Chef, dass wir zusehen sollten, zeitig aus dem Büro zu kommen. Er kannte also die Vorhersagen auch.
Blöderweise war das – zumindest in meinem Fall – leichter gesagt als getan. Zuviel Arbeit auf dem Tisch, die unbedingt noch erledigt werden musste, bevor es in den Urlaub gehen konnte. Am Ende saß ich ganz allein da und saugte mir noch einen letzten Bericht aus den Fingern, während mir der Angstschweiß aus allen Poren rann.
Bereits in Wiesbaden wurde es schwierig, im Einstieg zur Platte dann gar gruselig. Nach und nach strandeten die mit mir im Konvoi gestarteten Wagen einer nach dem anderen am Straßenrand. Stillstand bedeutete das Ende. Gaaanz langsam schraubte ich mich – teilweise mit durchdrehenden Reifen – auf der Überholspur Höhenmeter um Höhenmeter zum höchsten Punkt meiner Fahrt hinauf.
Und ich schaffte es tatsächlich. Da hatte ich allerdings bereits überlegt, wie lange mein Benzin im Standgas reichen würde, und ob ich mich für den Fall der Fälle besser auf meine Wanderschuhe oder meine Wolldecke verlassen sollte.
Als ich endlich zu Hause eintraf, war ich so dermaßen erleichtert, dass ich gleich mit Schnee schippen anfing. Und weil ich so froh bin, hier wohlbehalten im Warmen zu sitzen, spendiere ich das Rezept für das Orangenparfait mit Mandelkuchen, das es letzthin bei Muttern als Dessert gab. Ausgesprochen köstlich!
Zutaten
für das Parfait:
- 140 g Zucker
- 5 Eigelbe
- 4 EL Grand Marnier (oder Cointreau oder ein anderer Orangenlikör)
- 3 EL bittere Orangenschalenmarmelade (britische Marmelade oder Sevilla Orangen-Marmelade)
- 500 ml Sahne
- etwas Bitterschokolade
für den Kuchen:
- 125 g Butter, weich
- 7 Eier
- 200 g Zucker
- 300 g gemahlene Mandeln
- 4 Scheiben Zwieback, gerieben
- 200 g fein gehackte Bitterschokolade (70% Kakaoanteil)
- 4 ,5 EL Kirschwasser
Anleitung
- Zubereitung des Parfaits: Eigelbe cremig und weißgelb rühren, dann mit dem Zucker zu einer konsistenten Crème aufschlagen. Likör und Marmelade unterrühren. Marmelade ggf. vorab mit dem Saft einer halben Zitrone aufrühren.
- Die Sahne steif schlagen und unter die Masse heben. In eine Terrinenform (oder auch portionsweise in Muffinförmchen oder ein Muffinblech) geben und über Nacht gefrieren lassen.
- Zubereitung des Kuchens: Die Butter mit Eigelben und Zucker schaumig schlagen. Mandeln, Schokolade, Zwieback und Kirschwasser nach und nach unterschlagen. Eiweiße steif schlagen und ebenfalls unterheben. Kastenform buttern und Teig einfüllen. Bei 180°C etwa eine Stunde abbacken.
- Parfait vor dem Anrichten leicht antauen lassen und zusammen mit dem Kuchen servieren.
Idealerweise sieht das dann am Ende etwa so aus. Ein Test lohnt sich absolut. Und weil ich immer noch total dankbar bin, zu Hause zu sein, begebe ich mich jetzt mal in die Küche und koche einen Linseneintopf. Was könnte bei diesem Wetter besser geeignet sein, Leib und Seele zu wärmen?! Eben! Nix!
Und ab morgen habe ich Urlaub. Plätzchenurlaub. Trallalalala! Ich berichte.