So bescheiden, wie der Tag begann, so triumphal endete er. Wie er begann? Muss ich das sagen? Aufgrund der Tatsache, dass mein CD-Player ja immer noch streikt, musste ich auf der Fahrt zur Arbeit wieder aufs Radioprogramm zurückgreifen.
Ich sage es ungern, aber morgens um 6:15 Uhr bin ich leider mental nicht ganz in der Lage, souverän mit dümmlichen, frauenfeindlichen Witzchen umzugehen, über die die geschmähte Frau sich dann auch noch ausschüttet vor Lachen. „BigFM“, das war’s für immer.
Unlustig-spätpubertäre Moderatorenscherze, die selbst mit viel gutem Willen niemand witzig finden kann – außer die Moderatoren selbst -, sind mehr als ich auf nüchternen Magen ertragen kann. Als anschließend „Sexy bitch“ mit immer wieder unterlegtem „Oh, Angela, sexy bitch!“ lief, war ich kurz davor, das „Wie baue ich das Radio ohne die verschollenen Metallbügel aus?“-Problem auf eine sehr brutale, aber wahrscheinlich auch sehr effektive Art zu lösen.
Ich wechselte den Sender. Bei SWR3 gab es tolle Infos über die Kanzlerinnen-Tanne, die in diesem Jahr in Baden-Württemberg geschlagen und nach Berlin de… ääähhh… transportiert werden wird. Saulustig auch die tollen „Minister-VZ“-Witze, die ich gestern bereits mit schmerzverzerrtem Gesicht ertragen habe. Grmpf!
Total genervte Ankunft im Büro *snip* acht Stunden Arbeit *snip* Abfahrt. Zum Volkspark, wo ich mit Heike zum Laufen verabredet war. Hier begann der Tag nun doch noch erträglich zu werden. Ein leichtes Ziepen im Knie – viel mehr war nicht. Es hielt anstandslos 40 Minuten durch. Mehr kann man nicht verlangen. Für heute.
Anschließend ging es auf einen kurzen Zwischenstopp zu Rita, um Max‘ Jacke und Ladekabel abzuholen, die dort am Wochenende vergessen worden waren. Ein Telefonat mit Domi stimmte mich, was den Ausbau des Radios anging, nicht gerade positiv. Ohne die blöden Bügel schien es wirklich auf ein Gerät-Zerbröseln hinauszulaufen. Mist!
Was also tun? Zum Elektrofachmarkt fahren, hilflos und dumm tun und hoffen, dass der Verkäufer wahlweise Mitleid / Menschlichkeit / Hilfsbereitschaft empfindet. Perfekt: Es war eine Mischung aus allen drei Gefühlregungen, die mir der nette Herr in der Car-HiFi-Abteilung bei Conrad entgegenbrachte. Glück gehabt!
Für das Ausbau-Poblem gab es eine 4,95 €-Lösung von hama. Seine Empfehlungen klangen nützlich und vertrauenswürdig. Und er schickte mich mit einem JVC-Gerät Richtung Kasse – mit der Möglichkeit, wenn wichtige Adapter fehlten oder ich im Parkhaus nicht erfolgreich sein würde, zurückzukommen und „dann weiterzusehen“.
Ziemlich zufrieden zuckelte ich ab und begab mich zum Auto. Und wie er bereits prophezeit hatte, funktionierte alles tadellos. Innerhalb einer Minute war mein altes Radio entfernt und ich konnte an den Neueinbau gehen. Zwischendurch fragte ich mich, ob wohl gleich einer der Passanten, die mich bei der Radio-Demontage unter weithin strahlender Innenbeleuchtung interessiert beobachtet hatten, die Polizei rufen und mich wegen Radioklaus verhaften lassen würde. Nichts passierte. Und ich kam voran.
Einziges Manko war letztendlich der Antennenstecker, der nicht ins neue Gerät passte. Andererseits: Wer braucht schon Radio?! Ich jedenfalls nicht – zumindest vorerst nicht, nachdem auf SWR3 während der Fahrt zu Conrad ein Elstern(!)witz gerissen wurde, der nicht mal witzig war. Frechheit!!!
Nachdem der CD-Player hervorragend lief, beschloss ich, die Antennenadaptersache auf morgen (oder so) zu verschieben. Bester Dinge begab ich mich auf den Heimweg.
Stand heute: Schleppi- und CD-Player-Problem gelöst. Bleibt nur das Handy. Aber das muss nur zurückgeschickt werden. Das sollte morgen machbar sein…
Und als Krönung des erfolgreichen Nachmittags gelang es mir, mit Thomas‘ Hilfe noch zwei Karten für Urban Priols Jahresrückblick zu ergattern, die wir seit einiger Zeit für ausverkauft gehalten hatten. Es geht aufwärts. Definitiv!