Das ist ja wieder typisch! Während der Arbeitswoche schleppt man sich allabendlich noch entkräftet von einem anstrengenden Tag hinaus in den Garten, um den staubigen Acker etwas zu wässern.
Während man am Schreibtisch saß, war natürlich draußen perfektes Terrassenwetter, von dem man natürlich rein gar nichts hatte, weil man ja am Schreibtisch saß.
Heute dann die Kehrtwende: Pünktlich zur Laufrunde begann es zu regnen – und das nicht zu knapp! Und der Gedanke, sich nach Feierabend noch mit einem Buch auf die Terrasse setzen zu können, war bereits zu diesem Zeitpunkt etwas, das ins Reich der Phantasie gehörte.
Gewässert muss der Garten heute jedenfalls nicht mehr werden. Immerhin. Gewässert wurden dagegen Heike und ich, und das so richtig gründlich. Die große Runde wurde erst verkürzt, und dann schließlich nach Einsetzen immer stärkeren Regens und einem gierigen Überfall auf die letzte Woche entdeckte Bärlauchstelle abgebrochen. Da waren wir aber schon nass bis auf die Haut.
In unserer Tüte schleppten wir immerhin fast ein Kilo Bärlauch aus dem Wald. Pah, Regen! Nicht mit uns! Nur die Harten kommen in den (Bärlauch-)Garten! Nach Aufteilen, Waschen und Aussortieren lag schließlich ein gutes Pfund duftender Blätter in meinem Sieb. Strrrike! Ich verarbeitete die komplette Ladung zu Pesto. Statt Pinienkernen oder Walnüssen probierte ich es diesmal mit gerösteten und gesalzenen Cashews. Funktionierte fervorragend.
Zutaten
- 500 g Bärlauch
- 100 g Parmesan
- 150 g gesalzene Cashewkerne
- 250 ml Olivenoel
- wenig Salz
- Pfeffer
Anleitung
- Alle Zutaten in ein geeignetes Gefäß (großer Pürierbecher oder Schüssel) geben und ordentlich mit dem Pürierstab bearbeiten, bis alles fein gemahlen ist. Ich habe erst die Hälfte zubereitet, dann den Rest dazugetan und ebenfalls püriert. Ansonsten wäre meine Schüssel zu klein gewesen.
- Derweil Twist-Off-Gläser in einer passenden Größe sterilisieren (Dampfgarer oder Topf), Deckel abkochen und Pesto in die noch heißen Gläser füllen. Hier ist es gut, wenn man auf einen Trichter mit breitem Ablauf zurückgreifen kann. Eventuelle Pestoreste am Glasrand entfernen und die Gläser mit Olivenoel auffüllen. Sofort fest verschrauben.
- Gläser im Kühlschrank lagern.
Bärlauchpesto hält sich auf diese Weise recht lange, aber wer will das schon. Jetzt ist Bärlauchsaison! Jetzt schmeckt er am besten! Und es gibt genug Einsatzmöglichkeiten: als Fleischmarinade (hatte ich letzthin mit dem Grie-Soß-Pesto getestet – perfekt!), auf Nudeln, zum Spargel, für Soufflées. Und… und… und…
Ich glaube, ich ziehe nächste Woche nochmal los. Dann vielleicht bei besserem Wetter. Die „Früchte meiner Arbeit“ landeten heute auf Bandnudeln. Dazu gab es schon wieder Lachs. Die Reste mussten weg. Passte gut, schmeckte und sah dazu noch hübsch aus. Mehr kann man von einem Essen wirklich nicht erwarten.