Da bin ich heute mal ein wenig durch die Gegend gefahren. Genauer gesagt etwa 550 Kilometer plus Umwege. Ein Umweg führte mich an einen Ort, den ich mir immer schon mal anschauen wollte. Netter Ort im übrigen. Hatte ich auch nicht anders erwartet. Wie der Herr, so’s Gescher‘. Harhar.
Worpswede im Teufelsmoor, Ort pubertär-romantischer Begeisterung, war dagegen recht unspektakulär. Vielleicht hätte ich mal anhalten und durchs Moor spazieren sollen, aber irgendwie war ich da schon an einem „Ankommen will. Sofort!!!“-Punkt.
Vorab lernte ich allerdings noch zwei Worte kennen, von deren Existenz ich vorher nichts wusste: Kurz vor dem Biggesee stieß ich auf „Standstreifenertüchtigung“, beim Autobahndreieck Stuhr auf „Betondeckenfelder“. Hübsche Worte irgendwie. Die sollte man dringend mal bekannter machen.
Und irgendwann kam ich dann doch ans Meer. Die Strandkorbsaison war zwar seit genau einer Woche beendet, aber egal. Wer braucht schon einen Strandkorb?! Wirft beim Fotografieren nur hässliche Schatten.
Und Schatten gab es reichlich. Superwetter erwischt! Nach Ankunft und Gepäcktransport in die Ferienwohnung blieb allerdings nur noch Zeit für eine kurze Runde durch die Stadt und eine Stippvisite an der „Alten Liebe“.
Und nach den beiden neuen Worten des Vormittags lernte ich auch noch, dass es nicht „sturmflutsichere“ Parkplätze gibt. Schon schön am Meer!
Zum erstenmal in meinem – zugegebenermaßen noch wahnsinnig jungen – Leben sah ich übrigens bei dieser Gelegenheit ein echtes Feuerschiff, die „Elbe1“, die allerdings mittlerweile nur noch Touristen rumschippern darf.
Dereinst war ich mit dem „Feuerschiff“ von Siegfried Lenz wochenlang im Deutschunterricht malträtiert worden – ohne mir wirklich etwas darunter vorstellen zu können. Praktisch dass dieser Anblick nun fast exakt mit dem Tod von Lenz zusammenfällt. Hier: Gedenkminute. O.k. – vorbei.
Immerhin gab es noch Fotos vom Semaphor (oben) und vom Hamburger Leuchtturm (unten). Und dann war es auch schon dunkel. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Da werde ich früh durchstarten und abends hoffentlich fettere Beute auf der Speicherkarte anschleppen.
So. Und jetzt drücke ich natürlich erstmal St. Pauli die Daumen. Küsten-Urlauber-Ehrensache! Bei einem Sieg besorge ich morgen einen Sixpack „Astra“ für den am Donnerstag eintreffenden Gatten. Bis dahin sollte das Bier selbst in einem deutschen Kühlschrank auf Azorentemperatur sein.