Die Anlernkollegin der Neologismenkönigin ist korrekt in der Spur. Heute sprach sie von „Bosniaherzengowina“ und über einen „Indier“. Das spricht eine eindeutige Sprache. Oder doch eher eine eindeutige Nicht-Sprache? Wir müssen uns also über die durch den Abgang ihrer ‚Lehrerin‘ entstandene Lücke keine Gedanken machen. Sie schließt sie mühelos. Das verspricht auch für die kommenden Jahre allerlei Kurzweil. Zumindest in dieser Hinsicht ist der Büroalltag gerettet.
Madonnas Tag war hingegen eher gelaufen, als ihr ein Journalist eine Hortensie überreichte (you tube-Link(<- Youtube-Link! Zum Aktivieren des Videos musst du den Link an klicken. Ich weise dich hiermit darauf hin, dass nach der Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt werden.)). Sie quittiert das Geschenk mit einem erst neutralen und dann einem echt widerlichen „Thank you“, um es dann unter dem Tisch zu deponieren und bei offenen Mikrofonen in Richtung ihrer Sitznachbarin zwischen den Zähnen ein „I absolutely loathe hydrangeas“ herauszuknurren.
Ein Grund mehr, das Gelände um unser Haus flächendeckend mit Hortensien zu bepflanzen. Allein der Tonfall des zweiten „Thank you“ bietet ausreichend Anlass, sie auf ewig zu hassen – falls man so dumm war, das nicht bereits seit Jahrzehnten zu tun. Sie verkörpert genau das, was man da, wo ich herkomme, zurecht als „dummes Luder“ bezeichnet. Lustig der anschließende Kommentar ihrer Pressetante: „No disrespect to the hydrangeas lovers of the world but she prefers different types of flowers.“ Da sage ich nur: Mehr Hortensien, Leute! Mehr Hortensien!
Und was finden wir da heute noch in den Google News? Einen SZ-Artikel mit dem Titel „Was wir fürchten“. Sehr aufschlussreich! Wenn ich das richtig verstehe, ermittelt die R+V-Versicherung alljährlich anhand von Umfragen unter 2.500 minderbegabten Landsleuten eine Art Top Ten der größten Sorgen der Deutschen. Klingt für mich nach dem Titel einer RTL-Show. Aber bitte…
Offensichtlich handelt es sich bei Platz eins bis drei um folgende ‚Ängste‘: Schadstoffbelastungen in Lebensmitteln, drohende Pleite von EU-Staaten und steigende Lebenshaltungskosten. Lustig, dass sich Angst Nr. 1 und Angst Nr. 3 praktisch gegenseitig bedingen. Wer Hackfleisch für einen Euro das Pfund haben möchte, muss sich halt auch mal Gedanken um die Produktionsbedingungen desselben machen. An dieser Stelle kann man ja auch beispielsweise einmal auf den ARD-Beitrag „Das System Wiesenhof“ (<- Mediathek-Link! Zum Aktivieren des Videos musst du den Link an klicken. Ich weise dich hiermit darauf hin, dass nach der Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt werden.) hinweisen. So ist das halt, wenn man einfach nur billig will. Das endet dann halt logischerweise in Tierquälerei und Mitarbeiterausbeutung.
Ich finde, dass die Aufzählung der „Größten Ängste der Deutschen“ im Prinzip nur Indikator für eines ist: die unfassbare Dummheit dieses ‚Volks‘. Allein der Satz „Trotz Schuldenkrise, Lebensmittelskandalen, Naturkatastrophen und Aufständen sind die Deutschen so optimistisch wie seit zehn Jahren nicht mehr.“ spricht wohl Bände… Lassen wir es damit einfach mal gut sein. Wir können uns ja dann hinterher noch ein wenig vor Ekel schütteln. Am Ende sind wir alle nur Hähnchen. Und wir merken es nicht einmal…
Und wo wir gerade beim Thema „Ekel“ sind: Ich bin statt 40 nur 30 Minuten gelaufen. Eklig, oder? Ich bin dann auch mal weg.