Seltsam… Da verpasste ich erst um Sekunden die S-Bahn in Mainz, erreichte allerdings gerade noch den Bus – um dann aus etwa 50 Metern Entfernung die Abfahrt meines Schnellbusses beobachten zu können – und nahm schließlich den Partybus. Man fügt sich ja irgendwann in sein Schicksal…
Was mich wirklich enttäuschte: keine Musik an Bord! Der Fahrer stattdessen extrem übellaunig, die Fahrt nervig. Und dabei hatte ich wirklich gedacht, das Schlimmste an dem Ding sei die Beschallung. Fehler! Der Fahrer ohne Beschallung ist noch schlimmer.
Überhaupt war das heute kein optimaler ÖPNV-Tag. Bereits um 6:20 Uhr war klar, dass die Sache nicht rund lief. Mein Zug hatte erst zehn, dann fünfzehn, dann zwanzig Minuten Verspätung. Ich beschloss nach einem Gespräch mit einer genervten Mitreisenden, die S-Bahn zu nehmen – auch um der genervten Mitreisenden zu entkommen. Zehn Minuten Verspätung waren am Ende die akzeptablere Lösung gegenüber einem ungewissen Schicksal in der Regionalbahn und dem weiteren Andauern des „Gesprächs“.
Fürs Abendessen besorgte ich auf dem Weg von der Bushaltestelle nach Hause noch flott ein sehr verlockend wirkendes Stück Seelachsfilet, dem ich ein Bad in den Resten der knoblauchisierten Muschelsoße von gestern angedacht hatte. Gesagt, getan. Die mehrfache Bestätigung der mir direkt gegenüber sitzenden Kollegin, dass ich keinesfalls und überhaupt gar nicht nach Knoblauch riechen würde, ermutigte mich zu dieser Besorgung.
Der Seelachs wurde in überschaubare Stücke zerteilt und zog in der Muschel-Broth gar. Das ebenfalls angeschleppte Dinkelbaguette komplettierte das Abendessen. Gar nicht mal übel für Resteverwertung! Lag aber vielleicht auch daran, dass wir jetzt nicht mehr ohne geistigen Führer unterwegs sind…