Abgesehen von Telefonaten mit zwei weiteren Firmen wegen der Gestaltung unseres Außengeländes – wir orientieren uns mittlerweile an Markos Tipp angelehnt auch abseits vom traditionellen Garten- und Landschaftsbau – und einem Wolfitekten-Besuch zwecks Übergabe der Abschlussrechnung war heute eher ein ereignisloser Tag.
Nicht einmal meine Ornithologen-Ranch hat einen Platz gefunden. Das Futterhäuschen steht immer noch am Boden, wo sich wahrscheinlich in der Nacht diverse Nagetiere bedienen werden. Max murmelte etwas von „einen Galgen bauen“. Ich werde ihn wohl morgen beim Wort nehmen und mit Bauholz ausstatten müssen.
Da war die Zubereitung des Abendessens fast das Highlight des Tages. Immerhin sah es am Ende irgendwie hübsch aus. Ich musste es fotografieren. Es handelt sich um ein Kartoffel-Lauch-Karotten-Gratin mit Gorgonzola-Soße und Hackfleischbällchen. Alles in allem sehr lecker. Gab es bestimmt nicht zum letzten Mal.
Was mich aber seit Monaten bewegt: Vielleicht hat irgend jemand eine Idee, um welche Pflanze es sich hier handelt. Nachdem meine Mutter dieses irgendwie „sukkulentige“ Gewächs in den 80ern bereits auf der Fensterbank hatte, verschwand sie irgendwann aus meinem Leben, bis ich sie bei Rita wiederentdeckte und mit einen Ableger schnorrte.
Der Ableger vermehrte sich – das ist typisch für das Ding – rasant. Dazu war nicht mal besondere Pflege oder auch nur regelmäßiges Gießen nötig. Diese Pflanze ist einfach nicht klein zu kriegen. Ich schleppte ein ziemlich kapitales Exemplar nach Hessen, das leider beim Umzug komplett unter die Räder kam. Es knickte ab, und als ich den Topf für eine andere Pflanze benötigte, lagen die jämmerlichen Reste zum Sterben eine Weile mitten in unserer Schieferwüste herum.
Ich hatte sie fast vergessen, als ich eines Tages feststellen musste, dass sich an den Knickstellen jeweils Wurzeln gebildet hatten und die Pflanze eigentlich wieder ganz gesund wirkte, wie sie da mitten in der Einöde vor sich hin wuchs. Ein so starker Überlebenswille musste belohnt werden. Ich spendierte einen Topf und Blumenerde und kümmerte mich – sehr zum Unwillen des Bauherrn – fortan rührend um mein kleines, süßes, irgendwie extraterrestrisch wirkendes Gewächs.
Mittlerweile sieht sie wieder richtig gut aus, wobei man allerdings sagen muss, dass das lange Ausharren auf dem außerordentlich miesen Boden unseres Außengeländes offenbar schwerere Schäden hinterlassen hat. Die Blätter sind unregelmäßig und deformiert. Die Ableger jedoch sind einwandfrei und gleichmäßig gewachsen. Das Erbgut scheint also nicht in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.
Jetzt würde ich ja wirklich gerne wissen, wie das Ding eigentlich heißt. In Gartenmärkten ist es mir noch nie begegnet, was die Sache etwas erschwert. Das mag durchaus daran liegen, dass mein Schätzchen objektiv betrachtet wirklich ziemlich hässlich ist. Mir wäre das gar nicht aufgefallen, wenn mich der Bauherr nicht alle zehn Minuten darauf hinweisen würde. Pah! Schönheit liegt halt im Auge des Betrachters!
„Some people say love is blind
But I think that’s just a bit short-sighted“ – Billy Bragg
Da ich mich mit Pflanzen anscheinend besser auskenne als mit Vögeln… das sieht mir nach Bryophyllum (Brutblatt) aus. Und hässliche Pflanzen gibt es schon mal gar nicht. :noe:
brutblatt! süß!!! :hach:
nach genauerer recherche scheint es sich um eine „kalanchoe delagoensis“ zu handeln. danke. jetzt kann ich sie endlich mit ihrem richtigen namen ansprechen =)
pflanzen sind eh viel praktischer als vögel. da kann man sich wenigstens nicht mit h5n1 in der gefährlichen asia-schnellimbiss-variante anstecken 😀