Als ich heute morgen an meinen Schreibtisch trat, war mir schlagartig klar, dass ich bei meiner Heimkehr die Geduld des Bauherrn und unsere Ehe auf eine harte Probe stellen würde. Da standen zwei Eimer Quitten! Ein Geschenk meiner Lieblingskollegin. Nett… Verdammt…
Der Tag musste im Fiasko enden. Das war bereits zu diesem Zeitpunkt klar. Ich checkte gleich mal, ob Max‘ Heimflug bereits gecancelled worden war. Nö. Sah noch gut aus. Ruhig, Brauner!
Ich ignorierte die Quitten erstmal. Quitten. Nix da. Eine Stunde später erwischte ich mich dabei, im weltweiten Netz nach Rezepten zu suchen. Ich Schwein! Da stand fest: Die Beute musste nach Hause geschleppt werden.
Und dort begann dann die Schinderei. Mittlerweile sind fünf Kilo Quitten in Gläsern verstaut. Etwa zwei Liter Sud warten darauf, zu Gelée verarbeitet zu werden. Und die verbliebenen acht Kilo sind morgen fällig. Am Ende sollten dabei Likör, Gelée, Kompott und Mus herauskommen. Rezepte folgen.
Max landete am Ende sogar mit zehn Minuten Verfrühung in Hahn, erreichte den Shuttle-Bus nach Mainz und muss gleich eingesammelt werden. Das ganze Haus riecht nach Quitten. Und ich beende das jetzt mal, ohne über die urwüchsige Schönheit der Quitte an sich zu philosophieren. Ich mag sie. Morgen mehr.