Raupenplage…

Hoffentlich verzeiht Max mir einmal dieses Foto, das die Schwester und ich im Sommer 1993 im elterlichen Schlafzimmer inszeniert haben, als es eine erschreckende Raupenplage gab. Interessanterweise begann parallel die mindestens ebenso erschreckende Karriere des Merkels mit der Übernahme des CDU-Landesvorsitzes in Mecklenburg-Vorpommern. Aber das nur am Rande…

Viele verregnete und kalte Sommer später – nämlich exakt gestern – finde ich im hinteren Teil des Gartens den kompletten Stachelbeer- und einen Johannisbeerstrauch als Gerippe vor. Letztes Wochenende war ich noch so stolz darauf, wie gut sie sich entwickeln. Vorbei!

Und der nächste Strauch war auch bereits von innen her halb aufgefressen. Nach genauer Sichtung der komplett entlaubten Sträucher ergab sich ein Bild des Schreckens. Fiese Raupen – offensichtlich die der sog. Stachelbeerblattwespe – nagen innerhalb von ein paar Stunden offensichtlich mit links ganze Sträucher nieder. Ich bin sauer. Sehr sauer.

Saurer als die unreifen Stachelbeeren, die einsam am Strauch hängen. Fazit: Eine Gattung, die mit Pflanzen derart grausam umgeht, hat das Geschenk des Lebens nicht verdient. Weg damit! Und während ich noch jammerte, machte der Bauherr ihnen den Garaus. Auf die brutale Tour. Irgendwie isses ja wirklich nicht schön, im Garten ständig regulierend eingreifen und Gott spielen zu müssen, aber offensichtlich geht es nicht anders. If you toucha my Johannisbeerstrauch, I’ll breaka your neck! Grrrr!

Es machte mir sogar ein klein wenig Spass, dabei zuzuschauen, wie sie sich im Todeskrampf einringelten und dann vom Strauch fielen. Wie schrieb Rilke so schön in seinem bekannten Gedicht „Raupenherbst“? Genau! „Wir alle fallen. Diese Raupe da fällt. Und sieh dir andre an: Es ist in allen“.

Sorry, Drecksviecher, aber sooo nicht! Nicht mit uns!

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