Ich schätze, es zeugt von wahrer Größe, wenn ich gleich mit dem 1:0 der Lieblingsmannschaft des Neffen über den FSV beginne. Also tue ich das auch ohne Rücksicht auf eine halbwegs sinnvolle chronologische Ordnung dieses Blogposts. So. Erledischt.
Mehr sage ich dazu nicht. Ich möchte nur anmerken, dass auf jedes Hinspiel immer ein Rückspiel folgt. Merk‘ dir schon mal den 05.05.2012 um 15:30 Uhr vor, lieber Felix!
Heute morgen war draußen alles weiß. Und es schneite und schneite immer weiter. Während meiner Kameramarsches durch den Wald hörte es auch nicht auf. Und auch in den folgenden Stunden meiner Abwesenheit nicht wirklich. Hübsch – trotz der Glättegefahr.
Essenstechnisch forderte die zweite Häfte dieses Tages dann mal wieder vollen Körpereinsatz. Ein Schwagergeburtstag ist ja kein Ponyhof. Und nachdem eine Art familieninterne „Küchenschlacht“ ausgebrochen ist, war natürlich mit einer Steigerung zum Vatergeburtstag zu rechnen.
Ich fange jetzt einfach mal von vorne an. Zuerst landete ein Amuse gueule aus selbstgebackenem Walnussbrot mit vier verschiedenen Buttersorten (Trüffel, Safran, Röstzwiebel und Kräuter) auf den Tellern. Bereits hier hieß es: „Oooobaaacht!“ Man ahnte, dass besser noch Platz im Verdauungstrakt bleiben sollte. Und das, obwohl besonders das Walnussbrot ein echtes Highlight war.
Weiter ging es mit Blätterteigpastetchen mit zweierlei Füllung: Krabbencocktail einerseits, Räucherlachs andererseits. Auch hier tat man gut daran, nicht im Fressrausch die Nerven zu verlieren – auch wenn es schwer fiel. Es folgte nun dieses: ein Rosmarinsüppchen mit Geflügelspieß. Das war wirklich sehr köstlich. Das werde ich sicher bei Gelegenheit ebenfalls an Gästen testen. Bevor der Hauptgang kam, landete nun allerdings noch ein Feldsalat-Gang auf den Tellern.
Der Hauptgang kam freundlicherweise etwas hüftschonender als seine Vorgänger daher: Putengeschnetzeltes mit Mandarine, Cashew, Curry und Reis. Man atmete etwas auf. Allerdings nur, um für den Todesstoß bereit zu sein. Es folgten die Desserts.
Nachdem das Mütterlein mit fünf Komponenten aufgewartet hatte, legte das Schwesterlein nun mit sechsen nach. Und zwar in zwei Gängen. Der erste Teller bestand aus Zimtparfait, Lebkuchen- und Zitronen-Joghurt-Mousse. Ihm folgte nach einer kurzen Pause ein zweiter Teller aus Tobleroneeiskugel, Orangenparfait und Mandel-Tiramisu. Wer jetzt außer nach Kaffee auch noch nach Kuchen schrie, musste eine Bestie sein. Niemand tat das. Alle waren völlig erschöpft. „Fressnarkose“ nennt das eine meiner Kolleginnen. Selten war dieser Begriff treffender angewandt worden.
Und wie auf jedes Hinspiel ein Rückspiel folgt, folgt eben auch auf jede Einladung eine Gegeneinladung. Da müsst ihr durch. High Noon am Ersten Feiertag! Ich bin bereit.