Heute hatte ich es dann satt. Wieso ist in den üblichen Lebensmittelläden – auch in eigentlich gut sortierten – weder Pfefferminzlikör noch Pfefferminzsirup erhältlich? Und den brauche ich ziemlich dringend als Bestandteil einer Dessertkomponente, die ich am kommenden Sonntag zuzubereiten gedenke. Das kann doch einfach nicht wahr sein. Ich fand stets Waldmeister und Himbeer. Und in einem Laden sogar allerlei Exotisches – bloß nirgendwo etwas Minziges.
Auch in den jeweiligen Spirituosenabteilungen wurde ich nicht fündig. Nun wird langsam die Zeit knapp. Ich beschloss, dann eben halt auch noch Pfefferminzsirup herzustellen. Pfefferminze ist im Garten ja reichlich vorhanden. Habe eben eine Pflanze, nämlich die mit dem intensivsten Aroma, komplett abgeerntet und mit etwas Zitronensäure in 2,5 Litern Wasser angesetzt.
Morgen werde ich das Ganze aufkochen, abseihen, mit 2 Kilo Zucker nochmals aufkochen und dann abfüllen. Falls das so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, bin ich begeistert und freue mich. Falls nicht, versuche ich es in allerletzter Minute nochmal mit einem heißen Ansatz der zweiten, in rauhen Mengen vorhandenen Sorte Minze. Ist ja irgendwie auch nicht der erste Sirup, den ich herstelle…
Und während mich Pfefferminzprobleme umtreiben, fallen Börsenkurse ins Bodenlose und steht London in Flammen. Und F.J. Wagner haut eins seiner besten und wirrsten Elaborate raus: „Liebes London, …“ Ja… Ähemmm… Ja nun…
Schwer zu glauben, dass ein erwachsener Mann Sätze wie „Liebes London, schwer zu glauben, dass du es bist, das brennt.“ oder „London ist auch die Queen. Die Queen über eine Feuerleiter mit angefackeltem Kleid zu retten wäre das Ende von England.“ oder auch „Wenn man England anzünden kann, dann kann man auch Deutschland anzünden. Man kriegt Angst.“
Da fällt einem wenig ein. Sollte Berlin jemals brennen, hoffe ich jedenfalls sehr, dass mir der Anblick eines angekokelten Wowis, der von einem unglaublich starken und frisch geölten Feuerwehrmann gerettet wird, erspart bleibt. Und die von F.J. am Ende heraufbeschworene Angst bekomme ich vor allem, wenn ich solchen Unsinn lese. Angst um meinen Verstand. Als ob der nicht ohnehin schon reichlich strapaziert wäre durch endlose Bürostunden. In diesem Sinne:
„Liebes Büro, schwer zu glauben, dass du es bist, das noch immer nicht brennt.“
Und… Noch eins: Was bedeutet eigentlich ‚angefackelt‘?
F.J. hat Trost für dich. Heute – letzter Absatz. 😀
also, dass er soweit gehen würde, sich selbst mit dreck zu bewerfen…
respekt! 😀
… und danke für den tipp ^^