Selbstbeteiligung

Ein interessantes Wort. Heute begegnete es mir mal wieder bei Sichtung meiner Unterlagen zur Kfz-Versicherung. Der Riss in der Windschutzscheibe macht mich zunehmend nervös. Dagegen muss etwas unternommen werden. Dringend! Da hieß es, erst einmal überprüfen, ob mich das wie befürchtet an den Bettelstab bringen wird, oder vielleicht doch nicht. Ergebnis: Teilkasko mit € 150,- Selbstbeteiligung. Ich denke, das bedeutet, dass ich um maximal 150,- Euronen erleichtert werden kann. Sehr beruhigend! Ich hatte bereits Schlimmes befürchtet.

Eine Reparatur scheint definitiv ausgeschlossen zu sein bei Rissen, die unmittelbar am Dichtungsgummi beginnen und dann statt des Durchmessers einer 2-Euro-Münze eine Länge von ungefähr zwei Hundert-Euro-Scheinen aufweisen. Na, dann gibt es halt eine neue Scheibe. Wie heißt es so schön? „Carglass repariert, Carglass tauscht aus…“ *trallala*

Selbstbeteiligung könnte möglichweise auch am Samstag gefragt sein. Sollte es bis dahin trocken bleiben, ist mit der Anlieferung unseres seit langem herbeigesehnten Bodens zu rechnen. Der Wetterbericht verspricht zumindest bis Mittwoch ein Regenrisiko von annähernd Null. Und mehr als drei Tage in die Zukunft traue ich ohnehin keiner Wettervorhersage mehr. Vor allem nicht, solange Kachelmanns Umtriebe nicht restlos aufgeklärt sind.

Sollte es mit Samstag klappen – worauf ich inständig hoffe, damit meine armen Pflanzen endlich eine Heimat finden – wird das natürlich ein recht arbeitsreiches Wochenende. Aber das ist es definitiv wert. Es bricht mir das Herz, den Mandelbaum allabendlich ‚von schief nach schräg‘ neben der „Hecke“ hängen zu sehen, weil der Wind alle unsere Bemühungen, ihn irgendwie stabil zu platzieren zunichte machen wird, bis er endlich im Boden sitzt und an mindestens einem ordentlichen Pfosten befestigt ist.

Das Büro war heute ebenfalls ein Fall für Selbstbeteiligung. Und wird es wohl auch in den kommenden zwei Wochen bleiben. Meine Grammatikalischer-Totalausfall-Kollegin hat Urlaub, was einerseits positiv ist, weil man sich nicht ununterbrochen innerlich vor Satzbau-Schmerzen krümmt, was aber andererseits dazu führt, dass man ihre Arbeit mit erledigen muss. Ach, was soll’s! Die Arbeit macht man doch gerne, wenn nebenan nicht jemand telefonisch „der Herr Müller“ „aus statistiken Zwecken“ nach einem „aussagenden Verwendungszweck“ fragt. Ich mag Sprache. Und ich möchte, dass das so bleibt. Schönen Urlaub also! Das bißchen Selbstbeteiligung kriege ich schon hin.

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