Der Tag begann recht vielversprechend. Wir beschlossen, gleich in aller Frühe an den längst fälligen Schrankaufbau im Gästezimmer zu gehen. Taten wir dann auch. Voller Tatendrang.
Zuerst wurden die übrig gebliebenen Kleiderschrankteile vom Ankleidenausbau vor dem Haus auf einem Sperrmüllhaufen gestapelt. Hinzu kamen kurz danach die nicht benötigten Schrankwandteile. Die komplette Schrankwand passt nicht ins Zimmer, also musste sortiert werden. Einiges konnte weg.
Dann stießen wir auf das Problem des Tages: Wo sind die Verbindungen, Schrauben und Kleinteile der Schrankwand, die bereits vor über einem Jahr abgebaut worden war? An der Stelle, an der wir sie beide vermutet hatten und wo sie auch einmal deponiert waren, befanden sie sich nicht mehr. Um es kurz zu machen: Auf die Suche gingen locker drei Stunden drauf.
Auch der Hl. Antonius war nach etlichen Anrufungen nicht bereit, uns weiterzuhelfen. Dafür fand sich eine Speicherkarte meiner Kamera, die ich bereits seit längerem gesucht hatte. Und die Ikea-„Ivar“-Teile, wegen deren Verschwindens ich mich vor geraumer Zeit extra auf den Weg nach Wallau gemacht hatte. Als ähnlich nutzlos erwiesen sich auch weitere Heilige und das Abbrennen von Votivkerzen. Aber gut. Seien wir mal nicht undankbar. Die Speicherkarte und die „Ivar“-Stecker waren ja schon mal irgendwie ein Erfolg.
Zwischendurch tauchte ein weiterer Garten- und Landschaftsbauer auf, um sich unser Grundstück anzuschauen. Er wird uns in den nächsten Tagen mit einem weiteren Kostenvoranschlag beglücken. Er klang nicht besonders günstig. Wir werden abwarten müssen.
Ebenfalls zwischendurch musste der Herr Max in Mainz angeholt werden, wo er bei einem Freund übernachtet hatte. Es macht allerdings insgesamt eher nicht den Eindruck, als ob die Herren gesteigerten Wert auf Nachtruhe gelegt hätten.
Schließlich setzten wir die Suche nach dem Kästchen mit dem Schrankzubehör fort. Wir sahen es als Strafe für Unordnung und beschlossen, bei der Gelegenheit gleich reumütig Ordnung in die „Werkzeugabteilung“ unter der Treppe zu bringen. Und da fanden wir das Blechkästchen schließlich. Am Boden eines großen Kartons mit diversem Handwerkszeug. Juhuuuuu!
Doch leider stellte sich der Fund als nicht ausreichend heraus. Uns fehlen Schrauben. Und die müssen erst im Baumarkt besorgt werden. Mit dem Aufbau wird es also heute nichts mehr werden. Angesichts der Tatsache, dass der Schrank seit geraumer Zeit hätte aufgebaut sein sollen, kommt es nun auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht mehr an. Trotzdem ärgerlich!
Um den Ärger möglichst erträglich zu halten, läuft gerade in meiner Badewanne ein „Karma Bubble“-Bad von Lush ein. Allein der Geruch stimmt mich schon wieder freundlicher. Und wie sagte Scarlett O’Hara doch so schön: „I can’t think about that right now. If I do, I’ll go crazy. I’ll think about that tomorrow.“