… in the rain,
Maybe the weather will change again
Change again
It’ll stay the bleeding same.“ – Madness
Was war das nur für ein fieses Herbstwochenende?! Und „Herbst“ ist noch freundlich formuliert. Ständiges Geniesel, zwischendurch fette Schauer und nur sporadisch ein Sonnenstrahl – so etwas möchte man im August nun wirklich nicht erleben müssen. Muss man aber trotzdem. Irgendwie.
Samstags schafften wir es in einer Regenpause immerhin, das Vogelhäuschen von seinem provisorischen Standort der letzten Wochen zu entfernen und endlich an seinem endgültigen Platz unterzubringen. In der Tujenhecke vor der Garage der Nachbarn. Dort haben die Vögel ausreichend Schutz und Anflugmöglichkeiten, und der erste Windstoß kippt es nicht gleich wieder um. Und jetzt kann man es auch vom Sofa wie vom Esstisch aus hervorragend beobachten. Zudem brachte ich gleich noch drei Schraubhaken für Meisenknödel an der Bodenplatte des Häuschens an, was den „Galgen“ überflüssig machen dürfte.
Die Meisen versuchten zwar in den ersten Stunden stur, ein nicht vorhandenes Futterhaus auf der Terrasse anzufliegen, aber irgendwann rafften sie es. Die eine früher, die andere später. Eine besonders sture Blaumeise wollte es wohl einfach nicht akzeptieren und flog stundenlang immer wieder den alten Standort an. Erinnerte mich ein wenig an mich selbst, als ich eines längst vergangenen Tages versuchte, den Autoschlüssel ins im Raum-Zeit-Kontinuum verschobene Schloss meines abgeschleppten Käfers zu stecken. Doofes Gefühl. Arme kleine Meise.
Was ich auch am späten Samstag noch schaffte, war der Kauf eines Werner-Napfs. Es handelt sich realistisch betrachtet um einen Pflanztopf-Untersetzer, was immerhin das einzig Passende war, das man bei OBI ohne Katzen- oder Hamstermotiv erwerben konnte. Das Ding wurde in der vergangenen Nacht jedenfalls „gut angenommen“. Will meinen: komplett leer gefressen. Nun sollte es möglich sein, Werner auf das für seinen Winterschlaf nötige Gewicht zu mästen. Sehr beruhigend.
Die Verbesserungen am Limoncello-Nachtisch gingen heute in die erste (und nach Testen des Ergebnisses auch letzte) Runde. Ich nahm diesmal Löffelbiskuits statt des Schokokuchens, was wesentlich besser mit dem Likör harmonierte. Und der Creme gönnte ich die doppelte Menge Sahne (also 200 g) und ein bißchen Biozitronenschalen-Abrieb. Ergebnis: perfekt!
Der – für mich – erfolgreiche Abschluss des Wochenendes bestand aus einer deutlich weniger deprimierenden Laufrunde mit dem Bauherrn, als ich erwartet hatte. Das war doch gar nicht mal so schlecht. Darauf lässt sich aufbauen, ohne das letzte bißchen Selbstachtung zu verlieren. Ab kommender Woche werde ich mit Heike wieder die alten Runden drehen – zumindest ist das der Plan – und da möchte ich nun doch nicht unbedngt japsend und formlos rumheulen und um ein langsameres Tempo betteln müssen.
Anschließend nutzten wir die kurze Regenpause noch zum Umsetzen der wunderhübschen Tuja, die uns der Bauherinnenvater geschenkt hatte. Die musste dringend aus dem Kübel raus. Das gestaltete sich allerdings deutlich schwieriger als erwartet. Das Ding hatte sich dermaßen verwurzelt, dass wir zu zweit am Ende mit brutaler Gewalt an Topf und Pflanze zerren mussten, um sie zu befreien. Jetzt sitzt sie in der Hecke, wo es ihr sicher besser geht als im zu engen Kübel. Schade, allerdings, dass sie jetzt nicht mehr neben der Haustür steht.
So. Es dunkelt. Ich muss Werners Napf füllen. Wischtisch!