Keine Ahnung, um welche schreckliche Erkrankung es sich genau handelt, aber ich fürchte, es geht mir gar nicht gut. Eine Zwangsneurose vielleicht. Oder auch irgendeine andere seltsame Sache, die mich täglich in die Wälder treibt, Müllbeutel in der einen, Schere in der anderen Hand. Und nach Hause schleppe ich dann stets unglaubliche Mengen von Holunderblüten, die ich zu Sirup zerkoche.
Überflüssig zu erwähnen, dass die Küche gar eklig klebt und überall Schüsseln mit Sirup in verschiedenen Entwicklungsstadien herumstehen. Zudem trafen heute die bestellten 25 Leergut-Fläschchen ein. Bereits nach dem Abfüllen der ersten 13 Stück steht fest: Die reichen niemals!
Etwa sieben Liter Sirup sollten noch abzufüllen sein – falls ich nicht morgen neue Blüten anschleppe. Und dafür kann ich ja nichts. Es ist wie ein Zwang, dem ich hilflos ausgeliefert bin. Wahrscheinlich ist dieser Albtraum erst vorbei, wenn der Holunder nicht mehr blüht.
Immerhin testete ich das Ergebnis heute Abend an Tine und gab ihr noch ein Gläschen mit. Und für morgen habe ich fest vor, keine neuen ‚Rohstoffe‘ anzuschleppen. Niemals!