Ich glaube, ich bin eine kranke Frau. Eine sehr kranke Frau, um genau zu sein. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich heute noch zwei Pflanzkübel nach Hause geschleppt und bestückt habe. Der Bauherr schüttelt angesichts meiner Kübel-Besessenheit nur noch den Kopf.
Natürlich habe ich gute Gründe für mein abartiges Verhalten. Zumindest rechtfertigen die es zur Zeit noch vor mir selbst. Die Bornholm-Margeriten mussten schließlich eingepflanzt werden. Die armen Dinger brauchen eine Heimat und Wasser. Sie wirken schon viel glücklicher. Ich auch. Nur der Bauherr, der die Pflanzerde und die Kübel schleppen durfte, machte einen nicht so wahnsinnig glücklichen Eindruck.
Dafür haben dann auch noch den Sonnenschirmständer befüllt. Gleich zu Anfang wurde uns klar, warum in der Anleitung stand, dass der einzufüllende Sand zwingend trocken zu sein hatte. Unserer war nämlich ziemlich feucht. Und am Ende fühlte ich mich wieder wie mit drei Jahren im Sandkasten, während der Bauherr bis zur totalen Erschöpfung den an einer Ecke aufgeschnittenen und gefühlt zentnerschweren Sack stundenlang über die viel zu winzige Öffnung halten musste. Und das unter beständigem albernem Gekicher seiner kindischen Ehefrau, die derweil Sandburgen baute.
Am Ende pumpten wir noch den halben Zisterneninhalt in das Ding hinein. Zumindest kam es einem so vor. Dafür sollte er jetzt allerdings auch Hurricane Katrina widerstehen dürfen. Mit aufgeklapptem Schirm darin. Wenn das Dach längst abgedeckt und die Terrassenbretter aus der Verankerung gerissen sind, steht er garantiert noch völlig ungerührt an seinem ursprünglichen Platz und zuckt lässig mit der Schulter, während mein Puntili an ihm vorbeifliegt.
Als der Schirm dann schließlich stand, war es Zeit, an das Wohlbefinden meiner kleinen, gefiederten Freunde zu denken. Schließlich wartet in meinem Zimmer seit dem Herbst das Vogelbad auf seinen Einsatz. Ich habe es jetzt erst einmal in der „Hecke“ platziert und befüllt. Wann und ob überhaupt jemals sich ein Vogel darin erfrischen wird, ist natürlich noch völlig unklar. Vermutlich wird sich auch nicht gerade die Elster als erstes hineinzwängen. Hoffentlich dauert es nicht ganz so lange wie bei der Futterstelle, bis der erste Vogel aufkreuzt…
Immerhin war heute ein ornithologisch sehr ergiebiger Tag. Die Rotschwänzchen lösten sich mit den Meisen darin ab, vor meiner Kamera aufzutauchen und süß auszusehen. Und endlich ist auch klar, um wen es sich bei dem niedlichen braunen Vogel (s.o.) handelt, den ich bereits seit Wochen immer mal wieder beobachte. Das ist die Rotschwänzchen-Frau. Heute saß sie mal eine Weile auf den L-Steinen der Nachbarn, sodass ich in der Lage war, sie zu beobachten und das ein oder andere aufschlussreiche Foto zu machen. Eindeutig ein Hausrotschwanz. Sieht aber aufgeplustert deutlich niedlicher aus.
Gar nicht aufgeplustert, dafür aber trotzdem süß: ein Dessert-Rezept von Ralf Zacherl:
Zutaten
- 300 g Joghurt
- 0.5 Vanilleschote
- 100 g geschlagene Sahne
- 3 Blätter Gelatine
- 50 g Zucker
- Salz, Abrieb von einer Orange
Anleitung
- Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Eine Vanilleschote halbieren und das Mark auskratzen. Sahne aufschlagen.
- Joghurt, Zucker, eine Prise Salz und Orangenabrieb glattrühren. Einen Eßlöffel abnehmen und erwärmen. Die eingeweichte Gelatine darin lösen und die restliche Joghurtmischung einrühren.
- Die geschlagene Sahne unterheben, alles in Förmchen abfüllen und kaltstellen.
Geht total flott und ist echt lecker. Ich hatte noch zwei Mangos übrig. Mangos sind echt gemeine Früchte. Wenn man nicht gerade auf sauteure Flugmangos zurückgreifen kann (was natürlich dann für die persönliche Energiebilanz wieder gar nicht so gut ist…), sind sie immer dann reif, wenn man gerade keine Verwendung für sie hat. Wenn man sie kauft, weil man Lust auf Mango hat, ist diese wahrscheinlich wieder verflogen, bis sie reif sind. Wie dem auch sei… Ich habe sie in kleine Stückchen geschnippelt, in etwas Orangensaft und Cointreau aufgekocht und mit Speisestärke angedickt. Als Unterlage für die Panna Cotta dürften sie nun eine perfekte Verwendung gefunden haben.
Das ganze ergab sechs Weck-Gläschen à 140 ml – je zur Hälfte voll Mango-Gelee und zur Hälfte voll Panna Cotta.