So war heute der Bundeskermit zu vernehmen, als er sich für die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 an München einsetzte. Sogar Beckenbauer biederte sich mit einem lässigen „People call me ‚The Kaiser'“ an, aber es half alles nix. Schrecklich für den Kaiser, gut für uns – die Vergabe an Südkorea.
Mittlerweile geht mir die omnipräsente Kati Witt genauso auf die Nerven wie diese verkrampfte Gastfreundschafterei. Witt heulte nach Bekanntgabe der Entscheidung. Zurecht wie ich finde, nach Sätzen wie diesen: „Im Mittelpunkt stehen bei uns die Athleten und das kam auch rüber. Das war der Haken, worauf wir unsere Präsentation aufgebaut haben.“ An denselben hängen, Kati…
Ganz andere Probleme dagegen hat der aktuelle Vorsitzende, der Kultusministerkonferenz, Bernd Althusmann, seines Zeichens niedersächsischer Kultusminster. Mit der Sicherung der „Qualitätsstandards in Schule und Hochschule“ zumindest hat seine Dissertation nicht viel am Hut. Die Zeit berichtet: „Trübe Quellen“. Was braucht es denn hierzulande eigentlich noch für eine Promotion außer einem Parteibuch, dem nötigen Kleingeld und der Zugehörigkeit zu einer satisfaktionsfähigen gesellschaftlichen Schicht?
Althusmann zur Zeit: „Er habe die Promotion nach ‚bestem Wissen angefertigt‘.“ Tja, wenn es um das Wissen erart schlecht bestellt ist, sollte man vielleicht einfach auf die Promotion verzichten… Zumindest verzichtet der Herr auf das Beschwören des meist unvermeidlichen ‚besten Gewissens“. Danke dafür.
Weiterer Lesestoff von heute – FAZ.net: „Der Archäologe des Moments“. Das sollte einen Hacklschorsch, der während der Olympia-Präsentation laut eigener Aussage „Tränen verdrückt“ hat, in hemmungsloses Schluchzen ausbrechen lassen. Hat es aber vermutlich nicht. Wo sind Prioritäten, wenn man sie braucht?
Danke, München. Danke, Kaiser.