The room formerly known as kitchen

So nannte Max heute morgen die Produktionsstätte meiner Weihnachtsplätzchen. Also schleppte ich mich trotz zunehmend stärkerer Erkältungsbeschwerden bereits in aller Frühe in das Epizentrum der häuslichen Verwüstung, um wieder für Ordnung zu sorgen. Erste Amtshandlung war die Befreiung der Baisers aus dem Backofen.

Den hatte ich gestern nämlich einfach nur ausgeschaltet, als ich – ermattet von Virus und Abendessen – Richtung Bett taumelte. Ein Blick auf das „weiße Gold“ gefällig? Bitte sehr: Klick! Ich liebe Baisers. Schon immer. Sie sind die perfekte Resteverwertung und alljährlich die Krönung des Plätzchenbackens. Mjam!

Irgendwann waren dann sämtliche Spuren – in Worten: Mehlstaub, Teigreste, Glasurspritzer – wieder entfernt und man konnte auch den Fußboden wieder erkennen. Den Rest des Tages verbrachte ich im Haus, während um etwa 14 Uhr draußen anscheinend die Welt unterging.

Kurz vorher war bereits Christian Lindners kleine FDP-Welt untergegangen. Mit den Worten Es gibt den Moment, in dem man seinen Platz freimachen muss, um eine neue Dynamik zu ermöglichen“ verabschiedete sich der „Hoffnungsträger“ vom Amt des Generalsekretärs einer im Prinzip nicht mehr existenten Partei. Wozu braucht es schließlich einen „Hoffnungsträger“, wo keine Hoffnung mehr ist?!

Auf den Rücktritt des Bundes-Kermit wartete ich hingegen vergeblich. Wieso sollte auch ein Mitglied der Hannoveraner Schickeria so etwas Überflüssiges wie ein Unrechtsbewusstsein haben? Heute Abend verleiht er den „Zukunftspreis 2011“. Vielleicht kann ja Guttenberg einspringen? Der taucht ja eben auch gutgelaunt allerorten wieder auf. „Experte für Internetfreiheit“ – man möchte sich schlapp lachen, wenn es nicht so tragisch wäre. Wie war das nochmal mit dem Bock und dem Gärtner?

Apropos ‚Gärtner‘: Angesichts dieses, über bild.de verbreiteten Fotos aus dem Garten des Wulffschen Billig-Zins-Eigenheims stellt sich doch die Frage, ob die liebe Bettina ihre Zeit, statt sie bei Tätowiererkonsultationen oder auf U2– oder Take-That-Konzerten sinnlos zu verplempern, nicht besser auf den Schnitt und die Pflege ihrer verwilderten Buchsbäume verwandt hätte. Sogar das arme Bundes-Kind scheint entsetzt auf dieses Mahnmal gärtnerischen Ungeschicks zu starren. Eine Schande ist das! So darf ein Bundes-Buchs einfach nicht aussehen!!!

Stephanie Anna Charlotte Freifrau von und zu Guttenberg, geb. Gräfin von Bismarck-Schönhausen, hätte dafür ihren Gärtner in einem mit Nägeln beschlagenen und von zwei Vollblütern gezogenen Fass stundenlang mit wachsender Begeisterung über das Kopfsteinpflaster einer bajuwarischen Kleinstadt schleifen lassen. Frevler, unwürdiger!

Aber vielleicht verstehe ich das auch einfach alles nicht, weil ich so krank bin. Könnte ja sein. Vielleicht ist es ja gar keine Erkältung, sondern ein Plätzchen-Burn-Out? The sickness formerly known as Pre-Christmas Syndrome.

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