… and that’s just what they’ll do…“ – Nancy Sinatra
Vor dem letztjährigen Irland-Urlaub unterzog mich der Bauherr auf dem Wispersteig einem letzten Härtetest. Heute beginnt mein Training sozusagen dort. Dank eines ungeplanten Umwegs erweiterten wir die Strecke auf etwa zwanzig Kilo- und etwa 700 Höhenmeter. Und die hatten sich gewaschen. Aber ich hab’s überlebt. Schottland, ich komme!
Für morgen wurde mir eine Laufeinheit in den Trainingsplan eingetragen. Das Wetter soll so herrlich bleiben wie heute. Was spricht also dagegen, dem Trainer zu gehorchen? Eben. Nichts.
Zumal der heutige Tag recht anständig verlaufen ist. Und den guten Eindruck möchte ich ungern zunichte machen.
Der Tag endete also brauchbar – auch wenn er ziemlich fies begann. Die Entdeckung, dass wider alle Voraussagen in der vergangenen Nacht die Temperaturen deutlich unter Null gesunken waren, machte mich bereits in aller Frühe recht panisch. Mein vietnamesischer Koriander, der friedlich auf der Terrasse übernachtet hatte, wirkte dann auch deutlich angeschlagen. Der Rosmarin hatte es erstaunlicherweise recht gut überstanden.
Als ich mich gerade wieder einigermaßen beruhigt und mit Zeitung und Kaffee am Esstisch niedergelassen hatte, unterbrach ein heftiger Knall die friedliche Stimmung. Direkt vor der Terrassenscheibe lag eine Drossel in den letzten Zügen. Kein schöner Anblick. Der Bauherr bestattete sie würdig im Garten. Ihr Bild verfolgte mich allerdings den gesamten Tag.
Immerhin verlief das Abendessen – wir hatten geräucherte Wisper-Forellen mitgebracht – äußerst angenehm. Und es gab ab auch keine weiteren Verluste durch spektakuläre Todesfälle zu beklagen. Morgen soll das Wetter ja nochmal ähnlich gut wie heute sein. Ich bin allerdings etwas säuerlich, dass es nicht während meines gesamten Urlaubs so bleiben wird.