Très Mira-belle! Überrascht stellte ich heute fest, dass exakt der richtige Tag zum Abgießen des Mirabellenliköransatzes erreicht war. Dann also ab mit dem Zeug in die Flaschen! Und ich muss sagen – obwohl das edle Gesöff noch sechs Wochen durchziehen soll -, dass es geschmacklich wirklich toll geworden ist. Mein Ansatz ergab knapp 1,5 Liter Likör.
Und da stand ich nur mit den armen, beschwipsten Mirabellen, die ja eigentlich ihre Pflicht erfüllt hatten. Aber sie rochen so gut. Und obwohl Ertrinken in Wodka ja nicht der schlechteste Tod ist, beschloss ich, ihnen ein zweites Leben einzuhauchen. Ich bastelte daraus immerhin noch sechs Gläschen Mirabellenkompott. Die Früchte waren echt zu schade zum Entsorgen.
Zutaten
- 1 kg vom Einlegen in Wodka sturzbetrunkene Mirabellen
- 100 g brauner Rohrohrzucker
- 100 ml trockener Weißwein
- etwas Zitronensaft
- 250 ml Wasser
- 1 Zimtstange
- Mark einer Vanilleschote
- 150 g Gelierzucker
Anleitung
- Die Mirabellen entsteinen und beiseite stellen. Aus meinen ehemals zwei Kilo war am Ende ein gutes Kilo geworden.
- Zucker im Topf karamellisieren und mit dem Wasser ablöschen. Vollständig loskochen lassen. Weißwein, Zimt, Vanille und Zitronensaft zugeben, kurz wallend aufkochen und nochmals 15 Minuten köcheln lassen. Dann Zimtstange herausfischen und Gelierzucker und Mirabellen zugeben. Wieder 15 Minuten köcheln lassen. In steriliserte Gläser füllen und gut verschließen.
- Das Sterilisieren habe ich übrigens heute zum ersten Mal im Dampfgarer erledigt. Perfekt! Diese Methode wird ab sofort ausschließlich angewandt.
Hier auch noch das ursprüngliche, beim Ansatz nicht verbloggte Likörrezept:
Zutaten
- 2 kg sehr reife Mirabellen
- 2 Flaschen Wodka à 0,7 Liter
- 500 g brauner Rohrohrzucker
Anleitung
- Mirabellen waschen und zur Hälfte rundherum einschneiden. Anschließend in ein sehr großes, verschließbares Konservenglas füllen und Zucker darüberstreuen. Mit dem Wodka auffüllen und fest verschließen. Kühl und dunkel etwa zwei Monate lagern. Gelegentlich umdrehen und schütteln, damit sich der Zucker auflöst.
- Nach der Ansatzzeit durch ein mit Küchenkrepp ausgelegtes Sieb filtern und in Flaschen füllen. Nochmals sechs Wochen reifen lassen.
Das Kompott kann ich mir gut z.B. mit Ziegenkäse vorstellen. Oder auch zu Desserts. Der Winter wird sicher genug Gelegenheiten bieten, das ein oder andere der Gläschen zu öffnen. Apropos ‚Gläschen‘: Jetzt steht noch das Apfelkompott an.