Nachdem ich mich bereits täglich über den Ikonen-Look des Brüderle-Plakats am Wiesbadener Nordfriedhof geärgert hatte, fiel mir heute schlagartig ein, was genau mich daran störte.
Das war nämlich gar nicht der Pseudoheiligenschein im Blau des Hintergrunds. Nein! Und auch nicht die seltsame Handhaltung – eine Mischung aus „Lasset die Wählerlein zu mir kommen!“ und „Guck mal, was der Onkel da hat…“.
Und am Ende war es auch nicht die Tatsache, dass das einzig Faltige am Plakat nicht der knapp Siebzigjährige, sondern das Plakat selbst ist.
Als ich heute direkt nebendran an der Ampel stand, wurde mir plötzlich schlagartig klar, was mich die ganze Zeit über wirklich gernervt hatte. Nämlich, dass die Werbeagentur offensichtlich einen groben Fehler begangen hatte. Total offensichtlich. Ja, klar! Da ist ein Wort zuviel!
Nachdem ich das Plakat eben überarbeitet habe, wirkt es gleich viel stimmiger – sowohl optisch als auch inhaltlich. Und das trotz des schäbigen, verwackelten Handyfotos. Sieht das nicht gleich viel besser aus?! Jetzt mal ehrlich. Macht auch plötzlich Sinn, oder?
Zumindest viel mehr Sinn als Merkels „Schlandkette“ aus dem gestrigen „Kanzlerduell“. Die Schlandkette, die gar keine Schlandkette ist. Und auch keine Belgienkette.
Auf dem Foto aus dem – wirklich wahnsinnig inspirierenden – „Welt“-Artikel „Die Merkel-Kette, über die ganz Deutschland spricht“ erinnert zumindest mich die Farbkombination eher nicht an Belgien, sondern an verbotene Devotionalien aus gottlob längst vergangenen Zeiten, aber das ist natürlich reine Interpretationssache.
Unbedingt hervorheben möchte ich aber folgendes Zitat: „Der Schwarze Onyx steht für Kraft und Stärke. Er soll nicht nur bei Schwellungen helfen, sondern auch Zufriedenheit vermitteln. Der Bergkristall vermittelt Klarheit der Gedanken. Die rote Schaumkoralle soll böse Geister verscheuchen und Glück und Reichtum bringen. Gold aber ist das Symbol für Spitzenleistung.“
Das sollte man eigentlich unkommentiert so stehen lassen. Tue ich dann auch mal.