Das Böse breitet sich immer schneller aus als das Gute. Den Beweis durften wir gestern und heute in unserem Garten in Augenschein nehmen. Gut… Der Mangold… Und die Tomaten und Kräuter… Aber das Unkraut siegte eindeutig nach Punkten. Ein Meter Schessmellwachstum in zwei Wochen! Ist das überhaupt erlaubt?!
Disteln, Löwenzahn und all der andere Mist, dessen Namen ich lieber gar nicht kennen möchte, hatten sich offensichtlich in den beiden vergangenen Wochen gedacht: „Prima! Keiner da! Jede Menge Regen! Jetzt aber wachsen!“ Von wegen! Nicht mit uns Neuspießern! Seit heute 17 Uhr hat das Gute wieder eine echte Chance in unserem Garten.
Das Böse wurde vernichtend geschlagen. Der Komposter ist voll. Und da befinden sich mindestens noch drei Schubkarrenladungen Grünabfall auf dem Grundstück. Die ‚dunkle Seite der Macht‘ wird morgen entsorgt werden. „Schmuckkörbchen… Ringelblume… *hrrrr* …ich bin euer… *hrrrr* … Freund…“
Ansonsten ist es wirklich erschreckend zu sehen, wie sich zum Beispiel die Hortensien entwickelt haben. Das Rhododendrenbeet vor dem Haus muss garantiert im kommenden Jahr ausgedünnt werden, weil sich das Gute dort gegenseitig die Luft zum Atmen nimmt. Die Dahlien haben sich auch prima entwickelt. So langsam ist der Garten in einem Stadium angekommen, indem man sortieren muss. Nicht alle Stauden sind so, wie wir uns das gedacht haben. Rittersporn beispielsweise hat uns mehrfach enttäuscht. Dagegen punktet der Phlox allerorten.
Wir sollten es wohl schaffen, im kommenden Jahr die endgültige Aufteilung hinzubekommen. Angeregt vom ‚Victorian Walled Garden‘ der Kylemore Abbey plane ich zudem eine Umstrukturierung des Kräuterbeets. Einige Kräuter müssen dringend in ihrem Wachstum eingedämmt, andere etwas motiviert werden. Eine Rhizomsperre scheint in Extremfällen – und dazu zähle ich Pfefferminze und winterharte Kresse – angeraten.
Ansonsten hätte ich heute abend noch das Rezept des bereits gestern hergestellten, aber erst heute getesteten Eises aus „The Farmhouse Kitchen Cookbook“, das ich mir aus dem Clifden Bookstore mitgebracht habe. Das Eis war wirklich sehr lecker und die Konsistenz einfach wunderbar und gar nicht kristallig.
Zutaten
- 4 Eigelb
- 75 g Zucker
- 450 ml Sahne
- 300 ml Cream Liqueur (Baileys o.ä.)
Anleitung
- Eigelbe und Zucker mixen, bis sie hell und cremig sind. Die Sahne langsam bis kurz vor dem Kochen in einem Topf erhitzen, gleichmäßig unter Rühren unter die Eimasse heben. An dieser Stelle soll die Masse eigentlich zurück in den Topf und unter kräftigem Rühren aufgekocht werden, bis man sie zur Rose abziehen kann. Zumindest entnehme ich das der weitschweifigen Umschreibung für diesen Zustand. Ich würde jedoch empfehlen, diesen Schritt in ein Wasserbad zu verlegen. Die Gefahr, dass das Eigelb zu heiß wird und gerinnt, wird dadurch deutlich verringert. Finde ich.
- Dann vom Herd nehmen und vollständig abkühlen lassen. Anschließend den Likör unterrühren und einfrieren bzw. in die Eismaschine geben. Da ich vergessen hatte, mein Eismaschinenunterteil vorher einzufrieren, blieb mir nur die "Ab mit dem Kram in die Gefrierung!"-Variante. Und ich war eben wirklich überrascht, wie hervorragend das funktioniert hatte. Andererseits: Was hätte da auskristallisieren sollen?
- Vor dem Servieren etwa 15 Minuten antauen lassen.
Ausprobieren lohnt sich wirklich. Fotos werden nachgereicht – ich war zu (neu)gierig zum Fotografieren…