Jetzt fahre ich schon seit Tagen an diesen FDP-Plakaten vorbei, mit denen Wiesbaden flächendeckend bepflastert wurde. Und jedesmal frage ich mich, was mir der Autor damit sagen will. Ein Satz ist das nicht. Und den Regeln gängiger orthografischer Gepflogenheiten entspricht es auch nicht.
Egal! Die Inhalte zählen! Jörg-Uwe Hahn als hessischer Peter Zwegat ist ja schon mal echt ein Pfund im Wahlkampf. Ein Ausrufezeichen hinter einer wahllos zusammengestückelten Auswahl von Worten sozusagen.
Nur zur Info: Das auf dem Plakat ist nicht Jörg-Uwe Hahn! Das wäre viel zu jung, um zur Privatinsolvenz zu raten und anschließend zur Entspannung eine Kippe vor der Haustür zu rauchen.
Niedliches, blondes Kind übrigens. Vielleicht eine Sneak Preview auf das kommende hessische Superbaby, das in Frau Schröder heranreift? Das hat Schwester Inkompetenzia ja übrigens ganz famos hinbekommen. Just im Augenblick des Offenbarwerdens ihrer völligen politischen Unzurechnungsfähigkeit (… jetzt sollte es ja dann langsam auch der Letzte bemerkt haben…), zeigt sie, dass sie wenigstens eines begriffen hat: das MuSchG – das Mutterschutzgesetz. Bravo!
Allerdings: ein Mädchen?! Angela Hannelore? Helmutine? Doppelnamen sollte man vielleicht vermeiden, denn wenn sie bereits jetzt loslegt, kann ihr Ziel nur eines sein: ihre Vorgängerin zu toppen. Wenigstens im Hinblick auf Fruchtbarkeit. Acht Kinder hätte allerdings etwas von „Ätschi-kalätschi!“, also sollten es schon neun sein. Besser zehn. Das schaffst du, Krissi! Zieh durch!
Ich hoffe ja nicht, dass es sich nur um eine dieser sich unter V.I.P.s zur Zeit größter Beliebtheit erfreuenden Leihmutterschaften handelt, und Krissi am Ende nur das Kind von Angie und Annette Schavan austrägt. Oder gar ein Kind für ihr Idol Helmut (Taufpaten: Leo Kirch und Kai Diekmann!). Fiese Verdächtigungen. Ich weiß. Aber was traut man nicht alles einer Frau zu, die Sätze wie diese von sich gibt: „Als ich 12 war hat mich der Mauerfall total fasziniert. Die in meiner Klasse haben für Pferde geschwärmt, ich für Helmut Kohl. Dann bin ich mit 14 in die Junge Union eingetreten. Politik wurde mein größtes Hobby. Und 2002 hatte ich dann die große Chance, mein Hobby zum Beruf zu machen.“? Genau! Nichts Gutes! Vielleicht macht das meine Gehässigkeit etwas nachvollziehbarer.
Und vielleicht bin ich auch einfach nur bösartig und gereizt, weil ich heute sowohl Kamera als auch großes Tele im Büro dabei hatte, und trotzdem das Foto des Jahres verpasst habe. Mein Telefon klingelte – und während ich mit einem Kollegen sprach, fiel ein Schwarm… o.k. etwas übertrieben… naja, eine Gruppe von vier bis fünf Schwanzmeisen in den Futterbaum ein. Da saßen sie! Schwanzmeisen!!! Und der Kollege laberte und laberte. Wild gestikulierend machte ich meine Lieblingskollegin auf diese sensationelle Entdeckung aufmerksam, aber sie verstand nicht recht, was ich von ihr wollte. Endlich war das Gespräch beendet. Ich riss die Kamera unter dem Tisch hervor – und exakt in diesem Augenblick verschwanden die Vögelchen wieder.
Ich lauerte eine Stunde auf ihre Rückkehr, aber sie ließen sich nicht mehr blicken. Schließlich stieg ich aus dem Fenster und verteilte neues Futter im Baum. Vergebens! Wirklich blöd. Wenigstens habe ich sie gesehen. Ähnlich schmerzhaft muss es sein, wenn man die 12jährige Kristina Schröder ist, konzentriert an einem Geschichtsreferat über den Mauerfall arbeitet, und dabei das Klingeln von Helmut Kohl an der Haustür überhört. Verdammt!